Bitcoin-Boom nur wegen Manipulation?

Ende letztes Jahres erlebte der Bitcion einen Höhenflug. Die Kryptowährung kostete plötzlich 20'000 Dollar. Dieser Kurssprung könnte durch eine Preismanipulation entstanden sein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der University of Texas at Austin.

In einem 66-seitigen Papier legt Finanz-Experte John Griffin dar, wie es zum Bitcoin-Boom gekommen ist. Im Zentrum steht die Krypto-Börse Bitfinex. Hier soll ein oder mehrere Akteure den Preis bestimmter Kryptowährungen gepusht haben, wenn er an anderen Börsen fiel. Dazu wurden mit Tether – einer Digital-Währung für den Handel auf Bitfinex – betroffene Währungen massenhaft gekauft. Tether ist an den US-Dollar gebunden und hat angeblich Dollar-Reserven. Und ist aktuell im Visier der US-Behörden.

Griffin kommt zum Schluss, dass mindestens die Hälfte des Bitcion-Wachstums letztes Jahr den Kurs-Manipulationen auf Bitfinex zuzuschreiben ist. Wer hinter der Manipulation steckt, haben die Forscher nicht herausgefunden.

Unklar ist auch, welche Rolle der Börsenbetreiber spielt. Die «New York Times» hat bei Bitfinex-Chef Jan Ludovicus van der Velde nachgefragt. Dieser weist jegliche Schuld von sich. «Wir sind nie in eine Art Kursmanipulation verwickelt gewesen. Dafür ist Tether auch nicht geeignet.»

Es dürfte nicht die erste Kursmanipulation des Bitcoins sein. Letztes Jahr publizierte ein amerikanisch-israelisches Forscherteam Erkenntnisse, wonach 2013 mit einer ähnlichen Masche die Kryptobörse Mt. Gox für einen massiven Kursanstieg verantwortlich war.