Die Bitcoin-Herstellung braucht immer mehr Strom. Aktuell so viel wie die ganze Schweiz. Doch gibt es eine Lösung für das Energie-Debakel.
Bitcoins interessieren in der Schweiz vor allem Jüngere.
Bitcoins interessieren in der Schweiz vor allem Jüngere. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bitcoin-Community verbraucht zurzeit so viel Strom wie die ganze Schweiz.
  • Es gäbe auch die Möglichkeit, den Bitcoin ohne grossen Energieaufwand zu kreieren.

62,9 Milliarden Kilowattstunden ist viel Strom. Nämlich genau gleich viel, wie die Schweiz letztes Jahr verbraucht hat. 8,3 Millionen Menschen. Sie arbeiten, heizen, waschen und kochen.

Doch genau so viel Energie frisst auch das Bitcoin-Netzwerk jährlich. Laut dem Krypto-Portal «Digiconomist» ist der Stromverbrauch der Bitcoin-Community aktuell genau gleich hoch wie jener der ganzen Schweiz. Tendenz steigend.

Schuld ist das System. Alle zehn Minuten werden in einer Art Lotterie 12,5 neue Bitcoins verteilt. Wer teilnehmen will, muss mit dem Computer Rechenaufgaben lösen. «Mining» nennt man das. Und immer mehr machen mit. Folglich muss die Rechenaufgabe komplexer werden, damit die Bitcoins nicht schneller verteilt werden. Die Konsequenz: Die Herstellung der Kryptowährung braucht immer mehr Strom.

Lösung vorhanden

«Die Idee ist intellektuell überzeugend. Doch die damaligen Macher haben wohl nicht mit einem Szenario gerechnet, dass Bitcoin eine Weltwährung wird», sagt Andreas Dietrich, Finanzprofessor von der Hochschule Luzern.

Doch gäbe es eine Lösung: «Eine Abkehr vom derzeitigen Proof of Work zu einem Proof of Stake würde die Stromkosten massiv reduzieren», sagt Dietrich. Das ressourcenfressende «Mining» wäre damit Geschichten. Doch stellt sich die Frage, ob die Bitcoin-Community den Systemwechsel will. Die Mining-Farmen, die momentan gutes Geld machen, könnten mit einem Wechsel auf Proof of Stake dichtmachen. «Dies würde ein wichtiger Bestandteil von Bitcoin verändern.»

Bei anderen Kryptowährungen ist der Energieverbrauch weniger das Thema. Wohl auch, weil sie erst nach dem Bitcoin ins Leben gerufen wurden. «Neu kreierte Kryptowährungen packen das Ganze in der Regel anders an.»

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