Die SVP Zürich macht die Klimapolitik zum Hauptthema ihres Wahlkampfs. Wer Umweltschutz will, müsse SVP wählen. Damit folgt sie der Linie von Roger Köppel.
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Kantonsrat Christian Lucek, Parteipräsident Patrick Walder und Nationalrat Roger Köppel von der Zürcher SVP erklären, worauf sie sich im Wahlkampf konzentrieren wollen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Klimaschützer malen den Teufel an die Wand, kritisiert die SVP Zürich.
  • Die Klimahysterie führe zu unüberlegten und schädlichen Entscheiden.
  • Diesen «Umverteilungs-Teufel des Sozialismus» will die SVP bekämpfen.

Die SVP verweigerte sich bisher der Diskussion über den Klimawandel. Das sei eine Hype, der vorübergehen werde, hiess es. Doch nach den Wahlniederlagen in mehreren Kantonen scheint die Sünnelipartei den Elefant im Raum nicht mehr ignorieren zu können.

SVP: Umweltschutz heisst Zuwanderungsstopp

Die Zürcher SVP gibt als erste nach und stellt das Klima im Wahlkampf ins Zentrum. Allerdings: Sie sieht die Klimadebatte als Gefahr für das Klima. «Wer die Umwelt schützen will, wählt SVP!», lautet ihr Slogan.

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Zentrales Sujet für die Zürcher SVP im Wahlkampf: Der Umverteilungs-Teufel. - SVP Zürich

Für Roger Köppel, Christoph Mörgeli oder Präsident Patrick Walder ist klar: Jene, die den Klimaschutz fördern, aber die Zuwanderung nicht stoppen wollen, sind «verlogen».

Der Teufel Sozialismus hinter dem Feigenblatt Klimaschutz

Das Motiv der Klimaschützer sei indes ein ganz anderes, glaubt die SVP: «Der Umwelt- und Klimaschutz ist nur das grüne Feigenblatt. Dahinter versteckt sich der rote Umverteilungs-Teufel des Sozialismus.» Dieser Teufel wolle mehr Verbote, Steuern und staatliche Kontrolle.

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Eines der Inserate der SVP Kanton Zürich, welches die «rot-grüne Verlogenheit» aufdecken soll. - SVP Zürich

Am Schluss müsse der Mittelstand darunter leiden. Diesen rot-grünen Teufel will die Zürcher SVP austreiben. Für die SVP stehen die negativen Umwelteinflüsse nämlich im Zusammenhang mit der «Masseneinwanderung».

Was sich seit 13 Jahren alles verändert hat

Schliesslich seien in den letzten 13 Jahren eine Million Menschen in die Schweiz eingewandert. Das bedeute auch, dass über 400 Millionen Quadratmeter zusätzliches Land beansprucht wurde – über 450'000 zusätzliche Wohnungen. «Das schadet der Umwelt in der Schweiz ganz direkt!», so die SVP.

Weiter zählt die SVP auf: Eine Million Zugewanderte bedeutet auch über eine halbe Million mehr Autos. Neun Milliarden Kilometer mehr Strasse. Zwei Milliarden Kilowattstunden mehr Strom. 59 Milliarden Liter mehr Wasser.

Dem Köppel-Kurs gefolgt

Ob diese Argumentation Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden. Sicher ist: Die Zürcher SVP folgt damit der Linie von Ständeratskandidat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel.

«Vor erst vierzig Jahren glaubten die US-Klimatologen noch, es stehe der Welt eine neue Eiszeit, eine massive Abkühlung bevor», versucht Köppel die Einigkeit der Wissenschaft in Zweifel zu ziehen. Er und die SVP könnten nicht entscheiden, «ob der Mensch im Unterschied zu allen früheren Klimaveränderungen heute die einzige, die alleinige und vor allem: die massgebliche Ursache des Klimawandels ist.»

Bereichern sich «Grüne und Rote» auf Kosten des Mittelstands?

Klar ist für ihn dagegen: «Ums Klima ist eine gigantische globale Industrie entstanden.» Er zweifelt weiter: «Es gibt viele Gase in unserer Atmosphäre, die den Klimawandel viel stärker beeinflussen, zum Beispiel Wasserdampf.»

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Klimademo in Winterthur am Samstag 4. Mai. Sitzen die Klimademonstrierenden einem Irrtum auf? - zvg

Im Fokus stehe aber das «vergleichsweise schwache Treibhausgas» CO2. Aus gutem Grund, wie Köppel glaubt, denn «auf dem Ausstoss von CO2 in Motoren, Maschinen und Heizungen beruht die gesamte moderne Zivilisation. Wer das CO2 in der Hand hat, hat die gesamt moderne Industriegesellschaft im Griff.»

Es gehe den Grünen und Roten daher nicht ums Klima, sondern ums eigene Portemonnaie. Gegen diesen «grossangelegten Missbrauch des Klimawandels auf Kosten des Mittelstands» wolle sich die SVP stellen. Wer die Umwelt wirklich schützen wolle, müsse deshalb im Herbst SVP wählen.

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