Spital will auf Thuner Parkhausdach Operationszentrum einrichten

Keystone-SDA Regional
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Thun,

Die Spital STS AG will 2027 auf dem Dach des Parkhauses Grabengut in Thun ein ambulantes Operationszentrum in Betrieb nehmen. Bis im Frühling 2024 befand sich dort eine Aldi-Filiale. Nun sollen die Räumlichkeiten für rund zehn Millionen Franken umgebaut werden.

In der einstigen Aldi-Filiale im Thuner Grabengut soll voraussichtlich 2027 ein ambulantes Operationszentrum des Spitals Thun seine Türen öffnen.
In der einstigen Aldi-Filiale im Thuner Grabengut soll voraussichtlich 2027 ein ambulantes Operationszentrum des Spitals Thun seine Türen öffnen. - Therese Hänni/Keystone-SDA

Das bestehende ambulante Operationszentrum Berner Oberland am Spital Thun behandelt heute mit 5500 Fällen pro Jahr rund doppelt so viele wie bei seiner Gründung vor fünf Jahren.

Mit einer Auslagerung an den Standort Grabengut will die Spital STS AG dem Wachstum Rechnung tragen und Prozesse entflechten. Bis zu vier voll ausgerüstete Operationssäle für kleinere und mittlere ambulante Eingriffe sollen in den zentral gelegenen Räumlichkeiten unweit des Spitals entstehen.

Übernachtungen wird es dort keine geben, wie David Roth, CEO der Spital STS am Freitag vor den Medien sagte. Durchgeführt werden nur geplante Eingriffe, nach denen die Patientinnen und Patienten wieder nach Hause gehen.

Das Zentrum wird zu normalen Geschäftszeiten arbeiten, was für Arbeitnehmende attraktiv sei, sagte STS-Verwaltungsratspräsident Thomas Straubhaar. Der freigespielte Raum am Hauptstandort will das Spital Thun für stationäre Betten nutzen.

Das ambulante Operationszentrum Berner Oberland soll der lokalen und regionalen Bevölkerung dienen. So hat die STS AG auch die Spitalgruppe FMI in Interlaken über das Vorhaben informiert. Bereits heute arbeiten die beiden Gruppen in verschiedenen Bereichen zusammen. Ob sie das auch beim ambulanten Operationszentrum tun, wird laut STS geprüft.

Das Operationszentrum soll auch weiteren Partnern in der Region als Plattform offenstehen, wie Straubhaar sagte. Die Auslastung sei bei einem solchen Zentrum wichtig, betonte der kantonale Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP). Eine nur zur Hälfte ausgelastete solche Institution rentiere nicht.

Das Operationszentrum entspricht dem vom Kanton verfolgten Weg der Ambulantisierung. Der medizinische Fortschritt ermögliche immer mehr ambulante Eingriffe, betonte Schnegg. Er sprach am Freitag von einem «wichtigen Schritt in die Zukunft», den Thun mache. Mit dem Zentrum werde eine Lücke im Angebot für das ganze Berner Oberland. geschlossen.

Der Kanton Bern verfolgt eine Gesundheitsstrategie mit den vier grossen Regionen Bern-Mittelland, Berner Oberland, Emmental-Oberaargau und Biel-Seeland-Berner Jura. Die Institutionen in diesen Regionen sollen enger zusammen arbeiten und so eine integrierte Versorgung fördern und Kosten senken.

Die Parkhaus Thun AG und die Spital STS AG haben für das Operationszentrum im Grabengut eine Absichtserklärung unterzeichnet. Details zum Mietvertrag seien noch in Klärung, sagte der Thuner Stadtpräsident und Verwaltungsratspräsident der Parkhaus Thun AG, Raphael Lanz (SVP). «Aber wir werden uns finden», so Lanz. Über die Mietdauer und den Preis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Das Parkhaus Grabengut liegt unweit des Spitals Thun. Es war 1973 das erste Parkhaus der Stadt und betreibt rund 600 Parkplätze. Auf dem Dach betrieb der Discounter Aldi von 2012 bis 2024 eine Filiale. Nach dessen Auszug standen die Räumlichkeiten leer.

Das Spital Thun ist mit über 2400 Angestellten am Hauptstandort der grösste Arbeitgeber der Stadt. Es betreibt auch einen Standort in Zweisimmen.

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