Pro-Palästina-Demo eskalierte: Das sagt Alec von Graffenried

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Bern,

Die Pro-Palästina-Demonstration in Bern eskalierte. Der Berner Sicherheitsdirektor Alec von Graffenried spricht von einer «gekaperten Demonstration».

Ausschreitungen propalästina demo bern
Bei einer unbewilligten Pro-Palästina-Demo in Bern ist es zu Ausschreitungen gekommen. - X / @LIVE1TV

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Pro-Palästina-Demo in Bern geriet am Samstag ausser Kontrolle.
  • Die Demonstrierenden griffen Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Steinen an.
  • Die Frage ist nun: Haben die Sicherheitskräfte die Lage unterschätzt?

Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Samstag in Bern. Die unbewilligte Pro-Palästina-Demonstration verlief dabei nicht friedlich. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Demonstrierenden und der Polizei.

Sechs Polizisten wurden dabei verletzt. Sie wurden mit Feuerwerkskörpern von den Demonstrantinnen und Demonstranten abgeschossen. Auch Steine kamen zum Einsatz.

Die Polizei setzte wiederum Gummischrot, Reizstoff und Wasserwerfer ein. Auch der öffentliche Verkehr war während mehreren Stunden gestört.

Demonstration wurde «gekapert»

Alec von Graffenried, Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, weist den nun im Raum stehenden Vorwurf zurück: Die Polizei habe die Lage unterschätzt. Er räumt aber ein, dass er von einer zweiten, bewilligten Demonstration auf dem Bundesplatz überrascht wurde.

Diese habe sich plötzlich mit der Pro-Palästina-Demo vereint. Von Graffenried betont gegenüber der «Berner Zeitung», der Rückzug der Polizei sei keine Kapitulation gewesen.

Es sei darum gegangen, abzuwägen. Die Polizei stand einer grossen Menschenmenge gegenüber.

Alec von Graffenried
Alec von Graffenried (GFL). - keystone

Von Graffenried verteidigt die Sicherheitskräfte. Versuche man, eine derart mächtige Demonstration aufzulösen, bestehe die Gefahr, dass noch viel mehr unbeteiligte Dritte in Mitleidenschaft gezogen würden.

Er spricht von einer «gekaperten Demonstration». Das ursprüngliche Anliegen sei in den Hintergrund geraten.

Stattdessen habe die Kundgebung zuweilen antisemitische Züge angenommen, so von Graffenried.

Gewalt und Sachbeschädigungen

Die Polizei berichtet in der «Berner Zeitung» von Prellungen, Knalltraumata und Verbrennungen bei den verletzten Einsatzkräften.

Zahlreiche Gebäude wurden mit Parolen besprayt. Die UBS-Filiale am Bahnhofplatz wurde beschädigt, Fensterscheiben wiesen Sprünge auf.

Die Polizei hebt in ihrer Stellungnahme einen «Kern» von besonders gewaltbereiten Demonstrierenden hervor. Diese hätten «Sturmhauben und Schutzbrillen» getragen.

Nachspiel im Stadtrat angekündigt

Nach der Demonstration hat die Polizei einen Zeugenaufruf gestartet. Erste mutmassliche Täter konnten bereits identifiziert werden.

Die SVP will die Vorfälle im Stadtrat thematisieren. Die zentrale Frage bleibt: War genug Polizei vor Ort?

Kommentare

User #6455 (nicht angemeldet)

Herr von Graffenried, treten Sie zurück. Sie haben mit Ihrer Ideologie im Bereich Sicherheit nichts zu suchen.

User #4802 (nicht angemeldet)

Unter Wasserfallen hätte es dies nicht gegeben.

Weiterlesen

basel
18 Interaktionen
Rund um ESC
TUI
Reisespezialist rät

MEHR AUS STADT BERN

d
182 Interaktionen
Palästina-Demo
BSV Bern
1 Interaktionen
Handball
Finanzen Bern
3 Interaktionen
Vorsorge