Nidwaldner Regierung will Lohngleichheits-Charta nicht beitreten

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Nidwalden,

In der Nidwaldner Verwaltung wird nach Einschätzung der Kantonsregierung die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau grundsätzlich eingehalten. Der Regierungsrat will deshalb der Charta Lohngleichheit nicht beitreten, auch weil diese den Verwaltungsaufwand vergrössere.

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Die Charta des Bundes hat keine rechtlich bindende Wirkung, sondern soll ein Zeichen setzen. Gefordert wird der Beitritt zur Charta von Landrätin Susi Ettlin Wicki (SP) mit einem Postulat. Ettlin findet, dass Nidwalden damit eine Willensbekundung zur Umsetzung des Verfassungsgrundsatzes «gleicher Lohne für gleichwertige Arbeit» machen könnte.

Der Kanton Nidwalden als Arbeitgeber setze die in der Charta postulierten Ziele bereits heute grösstenteils eigenverantwortlich um, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit. Der Regierungsrat lehne das Postulat deswegen ab.

In der Nidwaldner Verwaltung arbeiten praktisch gleich viele Männer wie Frauen. Nach Angaben der Staatskanzlei gibt es seit 1999 ein geschlechtsneutral aufgebautes Lohn- und Funktionsbewertungssystem. Eine externe Analyse habe gezeigt, dass beim Verwaltungspersonal die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen bei 3,3 Prozent liege.

Im Lehrkörper spiele das Geschlecht für die Erklärung der Löhne keine statistisch gesicherte Rolle. Es könne somit davon ausgegangen werden, dass beim Kanton insgesamt Lohngleichheit herrsche.

Gegen die Charta führt der Regierungsrat zudem an, dass diese verstärkte Kontrollen nötig machen könnte. Dies würde zu einem Ausbau der Bürokratie führen, heisst es in der Mitteilung.

Kader: Nur sechs Frauen

Noch keine Gleichheit erreicht hat der Kanton Nidwalden aber bei den Kaderposten. Von den insgesamt 36 obersten Funktionen beim Kanton sind nur sechs mit Frauen besetzt. Dem Frauenanteil in Führungspositionen gelte es künftig weiterhin die nötige Beachtung zu schenken, schreibt die Staatskanzlei.

Die Charta zur Lohngleichheit, lanciert von SP-Bundesrat Alain Berset, haben - Stand Anfang Juni - der Bund, 14 Kantone und 37 Gemeinden unterzeichnet.

-Mitteilung der SDA (mis)

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