Der Maiswurzelbohrer ist nach Basel-Stadt, Aargau, Solothurn und Jura auch im Baselbiet nachgewiesen worden. Der Landkanton will den Schädling nun mit verschiedenen Vorgaben für Maisproduzenten bekämpfen, wie er am Mittwoch mitteilte.
Effizienteste Bekämpfungsmethode ohne Pestizide ist eine strikte Fruchtfolge - Keystone
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Weil der Kanton Baselland ab sofort zur «Kernzone Maiswurzelbohrer» zählt, darf man bis Ende September keinen frischen Mais aus dem Kantonsgebiet hinaus transportieren. Zudem sind Land- und Erntemaschinen, die den Kanton verlassen, davor zu reinigen. Und auf Parzellen, wo jetzt Mais wächst, darf nächstes Jahr keiner angebaut werden.

Mittels Überwachungsfallen nachgewiesen hat den Schädling der Pflanzenschutzdienst des Zentrums für Landwirtschaft, Natur und Ernährung, der Ebenrain in Sissach BL. Dieser geht davon aus, dass der Schädling vom Elsass und Südbaden her eingewandert war. In Frankreich und Deutschland seien Mais-Monokulturen verbreitet.

Der Maiswurzelbohrer legt im Spätsommer Eier in den Boden ab. Im Mai schlüpfen die Larven und machen sich über Maiswurzeln her, worauf die Pflanze kippt oder ganz abstirbt. So können grosse Ernteausfälle entstehen. Der Käfer stammt aus Nordamerika, wo er Milliardenschaden anrichtet. In der Schweiz ist ein Befall meldepflichtig.

Konsequente Fruchtfolge hilft

Effizienteste Bekämpfungsmethode ohne Pestizide ist eine strikte Fruchtfolge, die im Rahmen des ökologischen Leistungsausweises auch verlangt wird: Mais darf nicht mehrere Jahre nacheinander auf denselben Flächen und nicht als Monokultur gepflanzt werden. In der Schweiz ist gegen diesen Schädling kein chemisches oder biologisches Insektizid zugelassen.

Baselland hatte schon 2003, als das Insekt namentlich im Raum Therwil BL aufgetaucht war, Schutzmassnahmen verfügt. Der Maiswurzelbohrer war auch in anderen Landesteilen schon aufgetaucht, erstmals im Jahr 2000 bei Lugano, später auch in der Waadt und im Wallis. Hierzulande wird Mais auch als Futter für Vieh angebaut.

Laut früheren Angaben der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope wurde der Schädling in Europa erstmals zu Beginn der 1990-er Jahre in Jugoslawien entdeckt, von wo er sich in die angrenzenden Länder ausbreitete. Inzwischen ist er auch auf der Alpennordseite sowie in weiteren Ländern Westeuropas beobachtet worden.

-Mitteilung der SDA (mis)

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