Stadt Luzern

Luzerner Kantonsrat sieht beim Zugang zur Zahnmedizin kein Problem

Keystone-SDA Regional
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Luzern,

Der Luzerner Kantonsrat sieht keinen Handlungsbedarf in der zahnmedizinischen Versorgung.

zahnbürste
Die meisten Zahnmediziner empfehlen elektrische Zahnbürsten. - Keystone

Die Luzerner Bevölkerung hat ausreichend Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung. Dies ist die Meinung des Kantonsrats. Er hat mit 69 zu 46 Stimmen ein Postulat von Anja Meier (SP) abgelehnt, welche ein stärkeres Engagement des Kantons in diesem Bereich forderte.

Meier kritisierte am Dienstag im Kantonsrat, dass die Zahngesundheit in der Schweiz ein blinder Fleck sei, weil sie nicht von der obligatorischen Krankenkasse abgedeckt werde. Viele Menschen könnten sich die Kosten für die Dentalhygiene und die Zahnbehandlungen nicht leisten. Es handle sich um ein strukturelles Problem, das auch in die Verschuldung führen könne.

Um zu wissen, was der Kanton tun könne, solle der Regierungsrat eine Auslegeordnung machen, erklärte Meier. Sie verwies dabei auf den Kanton Wallis, der einkommensschwachen Haushaltungen Zuschüsse für die Zahnbehandlungen zahle.

Unterstützung erhielt Meier vor allem aus dem linken Lager. Sabine Heselhaus (Grüne) sagte, dass Mundgesundheit kein kosmetisches Detail sei.

Mehr Unterstützung gefordert

Der Regierungsrat solle deswegen prüfen, wie verhindert werden könne, dass Menschen aus finanziellen Gründen auf eine zahnmedizinische Versorgung verzichteten.

Für Carlo Piani (Mitte) ging das Postulat zu weit. Er sagte, von dem Problem betroffen seien nur diejenigen Haushaltungen, die knapp keinen Anspruch auf Sozialhilfe hätten. Er beantragte deswegen, das Postulat nur teilweise zu überweisen.

Die anderen bürgerlichen Fraktionen lehnten das Postulat aber ganz ab. Der Kern des Postulats sei erfüllt, fast alle hätten Zugang zur zahnärztlichen Versorgung, sagte etwa Monika Schnydrig (SVP).

Auch der Regierungsrat lehnte den Vorstoss ab. Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) verwies in ihrem Votum auch auf die Budgetdebatte vom Montag.

In dieser habe sich das Parlament gegen einen weiteren Leistungsausbau ausgesprochen, sagte sie.

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