Linke Strömungen im Berner Jura auf dem Weg zum Zusammenschluss

Lange hat die Jurafrage die sozialdemokratischen Kräfte im Berner Jura gespalten. Nach der Moutier-Abstimmung 2021, mit der die Jurafrage als gelöst galt, kam es zu einer Annäherung. Nun wollen die beiden linken Strömungen der SP und der Gruppierung Ensemble Socialiste zusammenspannen.

Diesen Schritt bezeichneten die beiden Parteien am Dienstag als historisch. Die beiden Gruppierungen wollen mit den Spaltungen der Vergangenheit abschliessen. Der Bruderkampf habe der Linken im Berner Jura jahrelang geschadet, betonten sie.

Die Fusion sei eine Chance für die Erneuerung der Linken Kräfte in der Region, schrieben die beiden Vorsitzenden, Théo Brand für die SP Berner Jura und Jean Luc Berberat für Ensemble Socialiste. Die Partei soll den Namen SP Grand Chasseral erhalten.

In den nächsten Wochen werden die verschiedenen Sektionen über ihren künftigen Beitritt zum neuen Regionalverband für den Berner Jura entscheiden. Die Sozialdemokratische Partei des Kantons Bern wird an ihrem Parteitag am 4. Mai über die Gründung dieser neuen Einheit abstimmen.

Die Jurafrage hat die Schweiz jahrzehntelang umgetrieben. 1979 löste sich ein grosser Teils der Juraregion vom Kanton Bern und gründete einen eigenen Kanton.

Bei Bern verblieben die südlichen Bezirke, Berner Jura genannt. Im Kanton Jura aber auch im Berner Jura gab es seither Kräfte, die einen Wechsel des Berner Juras zum Kanton Jura anstrebten.

Die Frage nach einer probernischen oder projurassischen Haltung zog sich quer durch die Parteienlandschaft im Berner Jura. Selbst innerhalb politischer Strömungen war man sich, wie bei den Sozialdemokraten, nicht einig.

2013 lehnte der Berner Jura insgesamt einen Wechsel zum Kanton Jura ab. Einzig die Stadt Moutier sagte Ja. Schliesslich konnte Moutier eine kommunale Abstimmung über den Kantonswechsel der Stadt durchführen. 2021 sagten die Stimmberechtigten Ja zum Kantonswechsel.