Jetzt gilt es ernst mit dem Lehrplan 21 im Kanton Bern: Ab dem kommenden Montag, wenn für über 100'000 Kinder wieder die Schule beginnt, wird vom Kindergarten an bis zum 7. Schuljahr erstmals nach diesem Lehrplan unterrichtet.
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Wie die bernische Erziehungsdirektion am Freitag mitteilte, bringt der Lehrplan 21 für die Schülerinnen und Schüler an sich keine grundlegenden Änderungen. Sie werden in den gleichen Fachbereichen wie bisher unterrichtet.

Element des HarmoS-Konkordats

Mehr Schüler

Der neue Lehrplan stärkt jedoch die Fachbereiche Deutsch, Mathematik sowie Medien und Informatik mit zusätzlichen Lektionen. Um die längere Unterrichtszeit auszugleichen, erhalten die Kinder weniger Hausaufgaben.

Mit dem Lehrplan 21 sind auch weniger Beurteilungsberichte, früher Zeugnisse genannt, vorgesehen als bisher. Dafür erhält die Förderung der Schüler mehr Gewicht. Entsprechend grösser wird die Bedeutung der Elterngespräche im Sinn von Standortbestimmungen.

Ziele vereinheitlicht

Der Lehrplan 21 vereinheitlicht die Ziele der Volksschule in der Deutschschweiz. Er erleichtert damit die Mobilität der Schüler und der Lehrpersonen. Der Lehrplan 21 bildet zudem eine einheitliche Grundlage, um Lehrpersonen auszubilden und um Lehrmittel zu entwickeln.

Der kantonale Teil des Lehrplans liefert den Lehrpersonen unter anderem verbindliche Hinweise zur Schulorganisation, zur Lektionentafel und zur Beurteilung.

Im deutschsprachigen Kantonsteil wird der Lehrplan 21 gestaffelt eingeführt: Ab Schuljahr 2019/20 gilt er bis ins 8. Schuljahr und ab 2020/21 für die gesamte Volksschule. Schulen und Lehrpersonen haben bis Ende Juli 2022 Zeit, ihn sorgfältig einzuführen.

Der Lehrplan 21 ist ein Element der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule, also des sogenannten HarmoS-Konkordats. Dieses schreibt für die Sprachregionen einheitliche Lehrpläne vor. Die Romandie und damit auch der französischsprachige Teil des Kantons Bern haben bereits 2011 den Plan d’études romand (PER) eingeführt.

Derzeit werden auch im französischsprachigen Kantonsteil auf der Basis des PER gewisse Anpassungen vorbereitet und diskutiert. Es sind ebenfalls höhere Unterrichtspensen, zum Beispiel für Medien und Informatik, die Reduktion der Hausgaben sowie eine einfachere Beurteilung vorgesehen. Sie gelten voraussichtlich ab Schuljahr 2019/20.

Die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen an den öffentlichen Kindergärten und Volksschulen des Kantons Bern steigt im Vergleich zum Vorjahr: Die Erziehungsdirektion schätzt, dass am kommenden Montag rund 105‘000 Schülerinnen und Schüler den Weg zum Schulhaus unter die Füsse nehmen. Im Schuljahr 2016/17 waren es 103‘800 Kinder.

Diese rund 105'000 Schüler verteilen sich auf 470 Schulen mit insgesamt 1‘191 Schulstandorten. Da die Geburtenzahlen im Kanton Bern während der letzten zehn Jahre um 12 Prozent gestiegen sei, werde in den nächsten Jahren die Zahl der Schülerinnen und Schüler an der Volksschule weiter zunehmen, schreibt die Erziehungsdirektion.

-Mitteilung der SDA (mis)

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