Mit dem ersten Plakat landete die Junge SVP vor Gericht und wurde verurteilt. Nun zeigen sich die Gegner des Transitplatzes Wileroltigen zahmer.
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Nils Fiechter (l.) und Adrian Spahr, Co-Präsidenten der Jungen SVP Kanton Bern, wehren sich gegen den Transitplatz in Wileroltigen. - Twitter
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Junge SVP möchte den Transitplatz für Fahrende in Wileroltigen verhindern.
  • Mit dem neuen Abstimmungsplakat schlagen die Kritiker leisere Töne an.

Die Transitplätze für Fahrende sorgen im Kanton Bern seit Jahren für rote Köpfe. An vorderster Front kämpft die Bernische Junge SVP gegen die Millionenausgaben für den Platz in Wileroltigen. Heute Freitag stellte das Referendumskomitee ihr neues Plakat zur Abstimmung am 9. Februar vor.

Wegen Rassendiskriminierung verurteilt

Das Sujet war mit Spannung erwartet worden. Denn: Die Co-Präsidenten der Bernischen Jungen SVP verstiessen mit dem Vorgänger-Plakat gegen das Rassendiskriminierungsgesetz. Nils Fiechter und Adrian Spahr wurden mit 4800 respektive 3600 Franken gebüsst.

Das Urteil gab den beiden offenbar zu denken. Das neue Sujet kommt ziemlich zahm daher. Auf der rot-gelben Silhouette des Kantons Bern stehen mehrere Wohnwagen, der Berner Bär sucht das Weite.

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Das neue Plakat des Referendumskomitees gegen den Transitplatz Wileroltigen. - zvg

Neben der Jungen SVP sitzt auch das Bürgerkomitee Wileroltigen und die SVP Kanton Bern im Referendumskomitee. Bei der Eröffnung des Abstimmungskampfs betonten die Kritiker drei Punkte.

Junge SVP kritisiert das Projekt

Der Bau des Transitplatzes für über drei Millionen Franken habe der Bernische Regierungsrat undemokratisch gefällt. Die Gemeinde hatte sich nämlich deutlich gegen einen Transitplatz ausgesprochen.

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Wie diese Bilder zeigen würden, hatte die Gemeinde Wileroltigen bereits massive Probleme mit Verunreinigungen und «Freilufttoiletten», schreibt das Komitee rund um die Junge SVP. - zVg

Zweitens kritisiert das Komitee die unverhältnismässig hohen Kosten. Der Platz sei nicht selbsttragend und habe ein jährliches Betriebsdefizit von 60'000 Franken zur Folge.

Und drittens befürchten sie, dass der Transitplatz eine Magnetwirkung zur Folge hätte, dass durch den Bau des Transitplatzes die Situation für den Kanton Bern nicht besser, sondern schlimmer würde.

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Der Kanton Bern plant in Wileroltigen an der Autobahn A1 einen regulären Transitplatz für ausländische Fahrende. Der Kredit wurde am 9. Februar angenommen. - keystone
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