Investitionen bei den bernischen Gemeinden stagnieren

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Die bernischen Gemeinden haben sich 2024 weiterhin in einer stabilen finanziellen Lage befunden. Über alles gesehen erwirtschafteten sie einen Überschuss von 91 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Doch die Investitionen pro Kopf stagnieren.

Die bernischen Gemeinden stehen finanziell noch immer auf soliden Beinen.
Die bernischen Gemeinden stehen finanziell noch immer auf soliden Beinen. - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Zwar investierten die bernischen Gemeinden mit 755 Millionen Franken etwas mehr als im Vorjahr. Doch weil die Bevölkerung wächst, stagnierten die Investitionen pro Kopf, wie die kantonale Direktion für Inneres und Justiz am Donnerstag mitteilte. Sie lagen 2024 bei 712 Franken, im Vorjahr waren es 714 Franken.

Die Selbstfinanzierung der Gemeinden nahm um 59 Millionen Franken ab und lag 2024 bei 597 Millionen Franken. Die Selbstfinanzierung gibt Auskunft darüber, wie viele Investitionen eine Gemeinde aus eigenen Mitteln finanzieren kann, ohne sich neu verschulden zu müssen.

Im steuerfinanzierten Haushalt wiesen alle Gemeinden einen Bilanzüberschuss aus. Insgesamt nahm er gegenüber dem Vorjahr um über fünf Prozent zu und betrug durchschnittlich 1616 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. «Dank diesem finanziellen Polster bleiben die Gemeinden handlungsfähig trotz leicht steigender Verschuldung», kommt der Kanton in seiner Mitteilung zum Schluss.

Die Gesamtausgaben der Gemeinden stiegen 2024 um rund drei Prozent auf 7,23 Milliarden Franken. Vor allem die Bereiche Soziale Sicherheit und Bildung schlugen laut Mitteilung zu Buche.

Die Steuererträge stiegen um 130 Millionen Franken, doch die gestiegenen betrieblichen Aufwände führten dazu, dass das betriebliche Ergebnis weiter ins Minus rutschte. 2024 betrug das Minus 118 Franken pro Person nach 22 Franken pro Person im Vorjahr.

Im Jahr 2024 verzeichneten 190 von 335 Gemeinden ein positives Gesamtergebnis, während 145 Gemeinden Defizite abschlossen.

Regional sind die Finanzergebnisse unterschiedlich verteilt, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Bericht zu den Gemeindefinanzen hervorgeht.

Während einige Verwaltungskreise von hohen Ertragsüberschüssen und einem robusten Eigenkapital profitieren, stehen andere unter Druck durch steigende Verschuldung und sinkende Selbstfinanzierung.

Besonders auffällig sind die grossen Unterschiede zwischen den städtisch geprägten Verwaltungskreisen Bern-Mittelland und Biel/Bienne und den eher ländlich strukturierten Regionen. Ertragsstark sind insbesondere die Gemeinden im Raum Interlaken-Oberhasli mit einem Ertragsüberschuss von 306 Franken pro Kopf. In Bern-Mittelland liegt dieser Wert bei 39 Franken.

Obschon die Gemeinden finanziell recht ordentlich dastehen, warten zahlreiche Herausforderungen auf sie, etwa der steigende Bedarf an Bildungsräumen, Infrastrukturen, die erneuert werden müssen, sowie die Digitalisierung und der Fachkräftemangel.

Hinzu kommen finanzielle Risiken durch geopolitische Unsicherheiten.

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