Die Grünen und Jungen Grünen des Kantons St.Gallen treten mit vier Listen zu den Nationalratswahlen an. Insgesamt sind es 48 Kandidierende.
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Das Gruppenfoto der Kandidierenden der Grünen des Kantons St.Gallen. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Grünen Kanton St.Gallen haben ihre Nationalrats-Kandidierenden bekannt gegeben.
  • Bei der Nominationsversammlung war auch der Parteipräsident Balthasar Glättli anwesend.

Am vergangenen Freitag haben die Grünen Kanton St.Gallen ihre Nominationsversammlung für die Nationalratswahlen vom 22. Oktober 2023 abgehalten. Der Präsident der Grünen Schweiz, Balthasar Glättli, ist eigens in die Ostschweiz gereist, um den Auftakt der St.Galler Kantonalpartei ins Wahljahr zu begleiten.

Letzte Chance für eine Wende in der Klimapolitik

«Ich wünschte mir, der Bundesrat würde auf die Klimakrise gleich schnell und konsequent reagieren wie auf eine Bankenkrise!», so begann Balthasar Glättli seine Ansprache. Der aktuelle Bericht des Weltklimarates zeige, dass sich das Zeitfenster bald schliesse, in welchem die grössten Gefahren der Klimakrise noch abgewendet werden könnten.

Die Wahlperiode 2023–2027 sei eine Schlüssellegislatur und biete eine letzte Chance, die Schweiz rechtzeitig auf Netto-Null-Kurs zu bringen. Trotz der offensichtlichen Dringlichkeit der Klimakrise würden aktuell andere Themen die Schlagzeilen dominieren. «Wir werden diese Wahlen nicht im Schlafwagen gewinnen», machte Glättli deutlich und appellierte an die Anwesenden, ihr persönliches Umfeld zu mobilisieren.

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Nationalrätin Franziska Ryser (l) und Grünen-Partei-Präsident Balthasar Glättli (r). - zVg

Nationalrätin Franziska Ryser stellte die Schwerpunkte der grünen Agenda vor. «Der Schutz des Klimas und der Biodiversität, eine lebenswerte und vielfältige Gesellschaft, eine nachhaltige Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen sowie geregelte, kooperative Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn – dafür wollen wir GRÜNE uns stark machen», so Ryser.

Breit aufgestellt dank «Newcomers» und «Evergreens»

Daniel Bosshard, Präsident der Kantonalpartei, erläuterte die Strategie für die Nationalratswahlen im Kanton St.Gallen. «Bei den Wahlen 2019 haben wir kantonsweit einen Stimmenanteil von 10,5 Prozent erreicht – mehr als jemals zuvor. Unsere Nationalrätin Franziska Ryser hat sich innert kürzester Zeit etabliert. Um ihre Wiederwahl machen wir uns keine Sorgen», hielt Bosshard fest, «doch wir wollen uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben.»

Bosshard nannte als Wahlziel eine weitere Steigerung des Stimmenanteils auf 12 Prozent. Damit soll die Basis gelegt werden, um mittelfristig ein zweites Nationalratsmandat zu erhalten.

Noch nie waren die St.Galler Grünen bei einer Nationalratswahl so breit aufgestellt wie in diesem Jahr. Die insgesamt vier Nationalratslisten mit 48 Kandidierenden bilden den Mitgliederzuwachs und die kontinuierliche Stärkung der Parteistrukturen in den vergangenen Jahren ab.

Werden Sie bei den Nationalratswahlen die Grünen wählen?

Wie bereits 2011, 2015 und 2019 treten die Grünen Kanton St.Gallen mit einer Hauptliste und einer Liste der Jungen Grünen an. Zusätzlich konnten zwei weitere Listen mit engagierten Persönlichkeiten aus allen Teilen des Kantons aufgestellt werden. Auf der Liste «Evergreens» kandidieren Politikerinnen und Politiker mit langjähriger Erfahrung in öffentlichen Ämtern und Parteifunktionen. Die Liste «Newcomers» setzt sich aus aufstrebenden, jüngeren Parteimitgliedern zusammen, die bisher noch kein politisches Amt innehatten oder lediglich wenige Jahre Parlamentserfahrung aufweisen.

Die anwesenden Mitglieder stimmten der Nomination der vier Nationalratslisten ohne Gegenstimmen zu. Ebenso folgten sie dem Antrag des Vorstandes, für den zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen eine Wahlempfehlung zugunsten von Barbara Gysi (SP) auszusprechen.

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