Die Bündner Finanzdirektorin spricht von einer «sehr soliden, stabilen Finanzlage». Und dies, obwohl das budgetierte Defizit 2019 das diesjährige übertrifft.
Mehrere Schweizer Banknoten liegen auf einem Tisch.
Mehrere Schweizer Banknoten liegen auf einem Tisch. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 34 Millionen Franken beträgt das budgetiertes Bündner Defizit für 2019.
  • Damit wird das Defizit des Vorjahres überschritten. Laut Finanzdirektorin sei dies dennoch vertretbar.

Der Kanton Graubünden budgetiert 2019 einen Aufwandsüberschuss von 33,7 Millionen Franken. Finanzdirektorin Barbara Janom Steiner sprach von einem «vertretbaren Defizit» mit Aussichten auf ein ausgeglichenes Ergebnis.

Der geplante Aufwandüberschuss beträgt 1,3 Prozent des Gesamtaufwandes von 2,5 Milliarden Franken. Es ist das letzte Budget, das die Bündner Finanzdirektorin Barbara Janom Steiner als Regierungsrätin heute Montag in Chur präsentierte. Sie scheidet Ende Jahr aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus der Regierung aus und hinterlässt ihrem Nachfolger eine «sehr solide, stabile Finanzlage» ohne Schulden, wie Janom Steiner sagte.

Verbilligungen stossen an Grenzen

Das Defizit 2019 übertrifft jenes des Vorjahres um 11 Millionen Franken. Mehr Geld für den Personalaufwand, höhere Abschreibungen sowie erneut stark gestiegene Beiträge an Dritte sind die Gründe dafür.

Besonders stark angewachsen bei den Beiträgen sind die Gelder für die Verbilligung der Krankenkassen-Prämien. Sie kletterten erneut um fast 14 Millionen Franken und verdoppelten sich seit 2008 annähernd auf aktuell total 122 Millionen Franken. Janom Steiner erklärte, dass das Verbilligungssystem zunehmend an die Grenzen der Tragbarkeit stosse.

Unverändert hohe Investitionen

Bei den Investitionen führt die Kantonsregierung die offensive Politik der letzten Jahre fort. Die Gesamtinvestitionen erreichen den Rekordwert 446 Millionen Franken. Die Nettoinvestitionen von 302 Millionen Franken kann der Kanton zu 48 Prozent eigenfinanzieren.

Wie Regierungsrätin Janom Steiner weiter sagte, dürfte der Kantons trotz eines prognostizierten Aufwandüberschusses im laufenden Jahr schwarze Zahlen schreiben. Wesentliche Verbesserungen gegenüber den Budgetzahlen resultieren aus einer Zusatzausschüttung der Nationalbank oder der Rückerstattung von Postauto Schweiz von 15 Millionen Franken für zu viel einkassierte Abgeltungen.

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