In den vergangenen Jahren hat sich der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) zum grössten Produzenten erneuerbarer Energien im Toggenburg entwickelt. Was vor über 40 Jahren als Kehrichtverbrennungsanlage begann präsentiert sich heute als diversifizierter Energiepark und als Kraftwerk, das Wärme und Strom produziert.
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Die Thermischen Anlagen des ZAB in Bazenheid entwickelten sich in den vergangenen Jahren zum eigentlichen Energiepark mit erneuerbarer Energie aus unterschiedlichen Quellen: Energie aus Abfällen, Energie aus Biomasse und Solarenergie aus den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Thermischen Anlagen und des Sortierwerks.

Mit der Produktion von Wärme und Strom leistet der ZAB einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Das belegen nun auch die neusten Zahlen aus dem Jahr 2017. Mit den beiden Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Schlammverbrennungsanlage und des Sortierwerks konnten insgesamt 160 MWh Solarstrom produziert werden. Unabhängig von der Stromproduktion der PV-Anlagen sind ab den Thermischen Anlagen im Jahr 2017 rund 55‘000 MWh Strom ins Netz eingespiesen worden. Dies entspricht dem durchschnittlichen Strombedarf von rund 20‘000 Haushalten.

Als Prozesswärme wurden an die Unternehmen Suttero AG, Micarna SA, Schlachtbetrieb Bazenheid AG und TMF Bazenheid AG insgesamt 54‘000 MWh Dampf abgegeben. Dadurch ist es möglich, rund 5 Millionen Liter Heizöl in den am Wärmenetz angeschlossenen Industriebetrieben zu substituieren.

Nach einer intensiven und mehrjährigen Vorbereitungszeit nimmt heute auch das Fernwärmenetz ab den Thermischen Anlagen des ZAB Formen an. Die drei beteiligten Projektpartner rwt Regionalwerk Toggenburg AG, die Dorfkorporation Bazenheid, sowie der ZAB als Wärmelieferant konnten im Herbst 2017 die erste Ausbauetappe des Fernwärmenetzes Bazenheid erfolgreich in Betrieb nehmen. Nun laufen die Arbeiten an der zweiten Ausbauetappe Bazenheid auf Hochtouren. Rechtzeitig zur Heizperiode im Herbst 2018 sollen die neuen Kunden in Bazenheid angeschlossen und mit Wärme versorgt werden.

Für die Stadt Wil stellt künftig eine Fernwärmeversorgung ab dem Energiepark Bazenheid ebenfalls einen wichtigen Pfeiler für eine sichere, wirtschaftliche und ökologische Wärmeversorgung dar. Im kommunalen Energiekonzept 2017 der Stadt Wil ist vorgesehen, bis zum Jahr 2050 einen Wärme-Energiebedarf von bis zu 70`000 MWh/a durch Fernwärme zu decken.

Optimierung des Energieparks

In diesem Zusammenhang kommt auch dem Projekt der «Optimierung des Energieparks Bazenheid» grosse Bedeutung zu. Nachdem in den letzten Jahren die Stromproduktion mehr als verdoppelt werden konnte, wird es in den kommenden Jahren darum gehen, mit weiteren Projekten die Anlagen bezogen auf die Energienutzung nochmals qualitativ zu verbessern. Im Vordergrund steht die Reduktion des Eigenenergiebedarfs, dies ohne Minderung des hohen Standards zu Gunsten der Umwelt.

Der ZAB wird so zu einem immer wichtigeren Partner im Rahmen des „Energietals Toggenburg“. Bis 2034 soll alle im Tal verbrauchte Energie aus erneuerbaren Quellen selbst produziert werden. Der ZAB, geografisch unmittelbar am Tor zum Energietal Toggenburg gelegen, übernimmt mit seiner Energieproduktion bereits heute eine Leuchtturmfunktion für erneuerbare Energien.

Am 8. September 2018 findet in Bazenheid der erste Fernwärmeparcours statt. Mit diesem Parcours möchte die IG Fernwärme Kirchberg-Wil der Bevölkerung aus der Region das Fernwärmenetz in Bazenheid vorstellen.

An verschiedenen Stationen sorgen die beteiligten Partner rwt Regionalwerk Toggenburg AG, TB Wil, Dorfkorporation Bazenheid, Energietal Toggenburg und ZAB für die Vermittlung von vielen Informationen rund um das Thema Fernwärme und Energie – von der Wärmeproduktion in den thermischen Anlagen bis hin zu privaten und industriellen Wärmeabnehmern.

-Mitteilung der Gemeinde Tobel (mis)

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