Biel: Belästigungen in Taxi – jetzt kommt Bewegung in die Sache!
Viele Frauen fühlen sich zunehmend unsicher in Bieler Taxis. Nun soll der Regierungsrat durchgreifen – und übergriffigen Fahrern die Lizenz entziehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei wegen sexueller Belästigung verurteilte Bieler Taxifahrer dürfen weiterfahren.
- Nun haben Berner Grossräte dagegen eine Motion eingelegt.
- Der Regierungsrat prüft nun, in solchen Fällen den Fahrern die Lizenz zu entziehen.
Zwei Bieler Taxifahrer werden Anfang des Jahres wegen sexueller Belästigung verurteilt. Dennoch dürfen sie weiterfahren. Lange Zeit ist nichts passiert.
Jetzt geht etwas im Regierungsrat: Berner Grossräte finden die Taxi-Vorfälle laut dem Portal «Ajour» nämlich «zutiefst schockierend und inakzeptabel».
Sechs Grossräte verschiedener Parteien reichten eine Motion ein. Sie soll die Bevölkerung besser vor übergriffigen Taxifahrern schützen. Unterzeichnet haben die Forderung Politiker von SP, SVP, Grüne und der Mitte.

Strengere Regeln in Aussicht
Bislang verteilen im Kanton Bern die Gemeinden die Lizenz. Diese kann nur entzogen werden, wenn ein Fahrer zu mindestens sechs Monaten Haft oder 180 Tagessätzen verurteilt wird. Eine Verurteilung wegen sexueller Belästigung oder Körperverletzung reicht dafür bisher nicht aus.
Konkret bedeutet das: Einer der betroffenen Bieler Taxifahrer zog sein Verfahren bis vor das Obergericht – und kann nun bis zum Bundesgericht weitergehen. In dieser Zeit vergehen mehrere Monate, in denen verurteilte Taxifahrer weiterfahren können.

Präventiver Entzug
Die Motion fordert einen präventiven Entzug der Lizenz schon nach der ersten Verurteilung. Das werde vom Regierungsrat unterstützt, bestätigt Sicherheitsdirektor Philippe Müller laut «Ajour».
Der Regierungsrat plant strengere Vorgaben bereits Anfang 2026 in die Taxiverordnung aufzunehmen. In der Herbst- oder Wintersession wird das Kantonsparlament über den Vorschlag des Regierungsrats entscheiden.