Berner BuCK und Gewerbeverein fordern Ösi-Lösung für KMU
Nach den neuen Massnahmen im Kanton Bern fordert das Gewerbe eine Änderung der Härtefallverordnung. Damit sollen betroffene KMU finanziell unterstützt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewerbeverein und die Bar- und Clubkommission wollen mehr Hilfe von der Regierung.
- Dies wegen der neuen Massnahmen für das Gastgewerbe, die seit einer Woche in Kraft sind.
- Konkret soll die Härtefallverordnung geändert werden.
Letzte Woche beschloss der Berner Regierungsrat neue, für die Gastrobranche einschneidende Massnahmen. Restaurants und Bars müssen ab 21 Uhr schliessen und dürfen nur fünfzig Gäste bedienen. Diese Regelungen sollen bis 14. Dezember gelten.

Das Gastgewerbe reagierte verständlicherweise wütend: Die Massnahmen seien «völlig unbegründet und nutzlos», sogar «völlig unlogisch», sagten Gastrobetreiber im Gespräch mit Nau.ch. Die Einbüssen für Restaurants und Bars würden riesig sein, lautet die Prognose der Beizer.
KMU sind in Existenznot
In einem offenen Brief an die Regierung wehren sich nun der Gewerbeverein Sektion Mittelland und die Bar- und Clubkommission Bern (BuCK). Durch die verschärften Massnahmen seien zahlreiche KMU «zusätzlich in arge Existenznöte und -ängste geraten».

Die Autoren des Briefs verweisen ausserdem auf die «einseitige Auswirkungen auf einzelne Branchen». Des Lobbyismus wegen würden «individuelle Interessen von Branchen und Verbänden» ungleich gewichtet.
Härtefallprogramm soll geändert werden
Was also fordern die BuCK und der Gewerbeverein Mittelland? Eine Änderung der Härtefallmassnahmen, angelehnt an «die pragmatische Lösung in unserem Nachbarland Österreich». Konkret sollen die Umsätze im Vorjahr als Basis für die finanzielle Unterstützung der KMU genommen werden.

Fünfzig Prozent der Differenz zwischen dem jetzigen Umsatz und demjenigen des Vorjahresmonats soll den Betrieben ausgezahlt werden. Dies nach Abzug von Unterstützung aus Kurzarbeit und Erwerbsersatzordnung.
Die Unterstützung aus öffentlicher Hand sei gerechtfertigt, weil die Unternehmenden unverschuldet in die Krise gestürzt seien, steht im Brief. Zudem benötigten die Betriebe jetzt Planungssicherheit. Der Brief wurde am Donnerstag eingereicht. Ob und wie die Regierung die Härtefallverordnung umsetzt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.