Vorsitz im Rat der Europäischen Union könnte an Timmermans gehen
Beim EU-Gipfel zur Nachfolge Jean-Claude Juncker gibt es noch keine Lösung. Frans Timmermanns könnte den Vorsitz im Rat der Europäischen Union erhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer wird Nachfolger von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker?
- Der Niederländer Frans Timmermans soll gute Chancen auf den Posten haben.
In Brüssel wird bei einem Sondergipfel hart um das neue EU-Präsidium gefeilscht. Dabei ist fraglich, ob sich die 28 EU-Führer einigen können. Der Gipfel wurde nämlich vorzeitig abgebrochen.
Einige Staaten rebellierten gegen einen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützten Vorschlag. Demnach soll es nicht der CSU-Politiker Manfred Weber sein. Der niederländische Sozialdemokraten Frans Timmermans könnte den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernehmen.
Gipfel am Sonntagabend unterbrochen
Der Plan war schon bei Vorgesprächen so umstritten, dass der EU-Sondergipfel am Sonntagabend erst mit gut dreistündiger Verspätung begann. Nach eineinhalb Stunden wurde die Runde der 28 Staatenlenker dann bis in die frühen Morgenstunden hinein für weitere Einzelgespräche unterbrochen.
Ratschef Donald Tusk hatte am frühen Montagmorgen eine erste Runde dieser Einzelgespräche mit allen 28 Staats- und Regierungschefs abgeschlossen. Dies teilten EU-Diplomaten mit. Doch verzögerte sich die Wiederaufnahme der Beratungen im Plenum der 28 Staaten. Stattdessen setzte Tusk neue Treffen am Rande des Gipfels an, wie Diplomaten bestätigten.
Für den Vorsitz im Rat der Europäischen Union muss eine Einigung gefunden werden, die von mindestens 21 Staaten mitgetragen wird. Diejenigen müssen 65 Prozent der Bevölkerung der EU repräsentieren.
Gesucht wird auch ein neuer Präsident für die Europäische Zentralbank (EZB). Am Sonntag war aber unklar, ob über diese Position in diesem Personalpaket mit entschieden wird.