Die USA haben die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny nach neuen Informationen der Bundesregierung zu dem Fall scharf verurteilt.
Nawalny im Februar 2020
Nawalny im Februar 2020 - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Nato will mit Deutschland und Verbündeten über Folgen beraten.
Ad

«Die USA sind zutiefst besorgt über die heute veröffentlichten Ergebnisse», erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Ullyot, am Mittwoch. «Die Vergiftung von Alexej Nawalny ist absolut verwerflich.»

Ullyot betonte im Kurzbotschaftendienst Twitter, dass Russland den Nervenkampfstoff Nowitschok in der Vergangenheit bereits eingesetzt habe. Die USA würden mit ihren Verbündeten und der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um die Verantwortlichen in Russland zur Verantwortung zu ziehen, «egal, wo die Beweise hinführen».

Die russischen Bürger hätten das Recht, ihre Meinung friedlich zu äussern, ohne Angst vor Vergeltungsmassnahmen jeder Art haben zu müssen - «und sicherlich nicht durch einen chemischen Nervenkampfstoff», erklärte Ullyot.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete den Einsatz von Nervengift gegen Nawalny als «schockierend» und verurteilte ihn. Die Nato betrachte «jeden Einsatz chemischer Waffen als eine Bedrohung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit», erklärte Stoltenberg. Die Nato werde «mit Deutschland und allen Bündnispartnern über die Auswirkungen dieser Erkenntnisse beraten».

In Berlin hatte zuvor Regierungssprecher Steffen Seibert mitgeteilt, Nawalny sei «zweifelsfrei» mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet worden. Die Substanz der sogenannten Nowitschok-Gruppe wurde demnach durch ein Speziallabor der Bundeswehr nachgewiesen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den «versuchten Giftmord» an dem russischen Oppositionellen «auf das Allerschärfste».

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Alexej NawalnyKremlNowitschokTwitterAngstJens StoltenbergNATOAngela Merkel