Nachdem die USA den Ausstieg vom INF-Abrüstungsvertrag angekündigt haben, hat sich auch Russland gegen den Vertrag entschieden.
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Wladimir Putin (M), Präsident von Russland, nimmt an einem Treffen mit Sergej Lawrow (l) und Sergei Shoigu, Verteidigungsminister von Russland, im Kreml teil. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA haben Russland formell über ihren INF-Ausstieg informiert.
  • Russland will den INF-Vertrag mit den USA ebenfalls aussetzen.

Die USA haben am Samstag Russland formell über ihren Rückzug aus dem INF-Atomabrüstungsvertrag informiert. Das teilte Aussenminister Mike Pompeo in Washington mit. Tags zuvor hatte Pompeo den Schritt bereits öffentlich angekündigt. Russland hat inzwischen mit Konsequenzen gedroht.

Das Abkommen aus dem Jahr 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion untersagt den Bau und Besitz landgestützter, atomar bewaffneter Raketen oder Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern.

Unakzeptables Verhalten

Pompeo erklärte, Russland habe fortgesetzt ein Verhalten gezeigt, das nicht mit den Vertragsinhalten übereinstimmt und die Interessen der USA verletzt. «Die USA können nicht länger an den Vertrag gebunden sein, während ihn Russland offen bricht.»

Konkret geht es um die atomar bestückbaren Mittelstreckenraketen 9M729. Die USA gehen davon aus, dass diese eine Reichweite von weit über 2000 Kilometern haben. Russland behauptet, die Reichweite betrage unter 500 Kilometern und sei damit vertragskonform. Die USA hätten bisher keine Beweise vorgelegt, hiess es aus Moskau.

Aus Sicht der USA muss Russland die Raketen, ihre Abschussvorrichtungen und alle damit in Verbindung stehende Ausrüstung in den nächsten sechs Monaten vernichten. Ansonsten werde der 1987 geschlossene Vertrag enden, heisst es in der Mitteilung des US-Aussenministers ferner.

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