US-Aussenminister trifft afghanische Flüchtlinge in Ramstein
US-Aussenminister Antony Blinken ist am Mittwoch bei einem Besuch auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein in Deutschland mit afghanischen Flüchtlingen zusammengetroffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Blinken spricht Flüchtlingskindern ohne Eltern Mut zu.
Der Minister zeigte dem Sohn eines ehemaligen afghanischen Mitarbeiters der US-Botschaft auf seinem Smartphone Bilder seiner eigenen Kinder. In Ramstein sind derzeit rund 11.000 Afghanen untergebracht, die auf ihren Weiterflug in die USA warten.
Blinken ist selbst Stiefsohn eines Holocaust-Überlebenden und setzt sich seit langer Zeit für die Recht von Geflüchteten ein. Er besuchte in Ramstein auch eine provisorische Unterkunft für Kinder, die ihre Eltern verloren haben. «Viele, viele Amerikaner freuen sich wirklich sehr darauf, euch willkommen zu heissen und dass ihr in die USA kommt», sagte Blinken.
An den Wänden der Unterkunft hingen Bilder von Kindern, darunter das Bild eines Mädchens mit gebrochenem Herzen unter blauem Himmel und der Botschaft: «Sagt meiner Mama, dass ich sie vermisse.» Blinken erhielt von einem Jungen ein T-Shirt mit den Namen der Kinder, einer afghanischen Flagge und der Aufschrift: «Für Sir Blinken». Er sagte zu, es in Washington tragen zu wollen.
Mit einer Luftbrücke hatten die USA und ihre Verbündeten binnen weniger Wochen etwa 123.000 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Vor dem endgültigen US-Abzug aus Afghanistan konnten allerdings nicht alle Ausländer und Ortskräfte ausser Landes gebracht werden.
Der US-Aussenminister hatte zuvor den Golfstaat Katar besucht. In Deutschland traf er Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD), mit dem er ein Treffen von Ministern aus 20 Staaten zur Krise in Afghanistan leitete.