In der Zentralafrikanischen Republik ist ein Vormarsch von bewaffneten Rebellen auf die Hauptstadt Bangui nach UN-Angaben gestoppt worden.
Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadéra
Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin Archange Touadéra - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sprecher von Blauhelm-Truppe sieht Lage «unter Kontrolle».

Die Lage sei «unter Kontrolle», teilte am Sonntag ein Sprecher der UN-Friedensmission Minusca mit. Die Rebellenverbände hätten die Stadt Yaloke verlassen, die auf einer der Routen in Richtung Bangui liegt. Auch in zwei anderen Gebieten seien sie zurückgewichen.

Die Minusca habe Blauhelme in die Stadt Mbaiki geschickt, um den Vormarsch der Rebellen zu stoppen, teilte der Minusca-Sprecher mit. In dieser Stadt kam es nach seinen Angaben am Samstag zu Kämpfen.

Drei der grössten zentralafrikanischen Milizen hatten sich am Freitag auf Strassen fortbewegt, die für die Versorgung der Hauptstadt essenziell sind. Deshalb hatte die Regierung eine Blockade von Bangui befürchtet.

Die drei Rebellengruppen teilten ausserdem mit, dass sie sich zusammengeschlossen hätten. Diese drei Gruppierungen halten zusammen mehr als zwei Drittel des Territoriums der Zentralafrikanischen Republik besetzt.

Die Rebellengruppen werfen Präsident Faustin Archange Touadéra vor, für den kommenden Sonntag geplante Präsidentschafts- und Parlamentswahlen manipulieren zu wollen. Die Regierung wiederum bezichtigt den ehemaligen Staatschef François Bozizé, einen Putsch zu planen. Bozizé wies diese Anschuldigung zurück. Nach Angaben der Regierung soll Bozizé zuletzt mit Kämpfern der Milizen zusammen gewesen sein, die auf Bangui vormarschiert waren.

Seit einem Bürgerkrieg schwelt in der Zentralafrikanischen Republik ein vielschichtiger Konflikt. Der christliche Präsident Bozizé war 2013 von der überwiegend muslimischen Rebellengruppe der Séléka gestürzt worden. Tausende Menschen wurden in den vergangenen Jahren bei Kämpfen getötet.

Bozizé kehrte vor einem Jahr aus dem Exil zurück. Er wollte bei der Wahl in einer Woche eigentlich gegen Touadéra antreten und galt als dessen Hauptkonkurrent. Das Verfassungsgericht untersagte aber seine Kandidatur. Als Grund führten die Richter UN-Sanktionen an, die gegen Bozizé verhängt worden waren, weil er Milizen unterstützt haben soll. Bozizé versicherte, er akzeptiere das Urteil.

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