Die UNO hat sich alarmiert über Berichte gezeigt, wonach EU-Staaten Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer zurückweisen.
Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer
Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer - sea-eye.org/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berichte über ignorierte SOS-Rufe und abgedrängte Boote.

Die UNO sei «zutiefst besorgt» über Berichte, wonach Flüchtlingsbooten keine Hilfe geleistet werde und diese «koordiniert zurückgewiesen» würden, sagte der Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros, Rupert Colville, am Freitag in Genf. Dies stelle eine klare Gefährdung von Menschenleben dar.

Es gebe Berichte, wonach SOS-Rufe an Seenot-Rettungsstellen «nicht beantwortet oder ignoriert» würden, sagte Colville. Sollten sich diese Berichte bestätigen, stelle sich die Frage nach der Respektierung der Menschenrechte durch die betroffenen Länder.

Besonders alarmiert äusserte sich der Sprecher über Berichte, wonach Malta Handelsschiffe aufgefordert hatte, Flüchtlingsboote auf hohe See zurückzudrängen. Kritik übte Colville daran, dass Rettungsschiffe von Nichtregierungsorganisationen davon abgehalten würden, Flüchtlingsbooten im Mittelmeer weiterhin Hilfe zu leisten.

Seit dem 9. April liessen Italien und Malta unter Verweis auf das neuartige Coronavirus keine Flüchtlings-Rettungsschiffe mehr in ihre Häfen einlaufen. Derzeit warteten daher mindestens drei Schiffe mit Flüchtlingen an Bord darauf, die Geretteten an Land bringen zu können.

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