Tunesien: Präsidentschaftskandidat will «Schlacht» fortsetzen

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Tunisien,

Nabil Karoui, der Präsidentschaftskandidat aus Tunesien, hat sich einen Tag nach seiner Entlassung aus der Haft kämpferisch gezeigt.

tunesien nabil karoui
Der umstrittene Medienunternehmer Nabil Karoui verlor die Stichwahl gegen Kaïs Saïed klar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag wird in einer Stichwahl ein neuer Präsident in Tunesien gewählt.
  • Kandidat Nabil Karoui zeigte sich kämpferisch.

Kurz vor der Stichwahl um das höchste Staatsamt sagte der umstrittene Medienmogul am Donnerstag vor Journalisten und Anhängern: es seien nur «noch ein oder zwei Tage, aber wir werden die Schlacht führen und wir werden gewinnen». Der 56-jährige Karoui sass seit August wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in Untersuchungshaft.

In Tunesien wird am Sonntag in einer Stichwahl über den neuen Präsidenten abgestimmt. Karoui stellt sich dann seinem Herausforderer, dem Jura-Professor Kaïs Saïed. Saïed holte im ersten Wahlgang Mitte September 18,4 Prozent der Stimmen, Karoui kam auf 15,6 Prozent. Am Freitag wird eine TV-Debatte zwischen den beiden Kontrahenten erwartet.

In der Zentrale von Karouis Partei Qalb Tounes feierten seine Anhänger am Donnerstag die Rückkehr ihres Kandidaten in den Wahlkampf. Karoui sagte in Tunesien bei der Veranstaltung, das «unabhängige Justizsystem» habe ihn freigelassen. «Es gab keinen Deal», betonte er. Der 56-Jährige hatte das Verfahren gegen ihn immer wieder als politisch motiviert bezeichnet.

Während seiner Inhaftierung führte Karouis Frau Salwa Smaoui den Wahlkampf im Namen ihres Mannes fort. Der Geschäftsmann, der 2002 eine eigene Medienfirma gründete, präsentiert sich als Kandidat der armen Leute.

Die Stichwahl ums Präsidentenamt findet eine Woche nach der Parlamentswahl statt, die die gemässigt islamistische Partei Ennahdha gewonnen hatte. Die Partei sicherte sich laut dem am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Wahlergebnis 52 der 217 Sitze im Parlament. Die Partei von Karoui landete mit 38 Mandaten auf dem zweiten Platz.

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