Am ersten Jahrestag des historischen Treffens zwischen ihren beiden Staatschefs haben Nordkorea und Südkorea unterschiedliche Töne angeschlagen.
Nordkorea
Nordkorea-Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Präsident Moon Jae In geben sich die Hand. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr kam es zum historischen Treffen zwischen Kim Jong Un und Moon Jae.
  • Die Annäherung zwischen Nordkorea und Südkorea währte jedoch nur kurz.

Das Treffen des Nordkorea-Machthabers Kim Jong Un mit Südkorea-Präsidenten Moon Jae In hatte 2018 die Hoffnung auf eine Annäherung befeuert. Inzwischen sind die Gespräche aber wieder zum Erliegen gekommen.

Kim und Moon hatten sich am 27. April 2018 in der demilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern getroffen. Damit wurde eine kurze Tauwetter-Periode zwischen den verfeindeten Nachbarn eingeläutet.

Die Bilder der beiden lächelnden Staatsoberhäupter, die gemeinsam die Hände in die Luft reckten, gingen um die Welt. Innerhalb kurzer Zeit trafen sich die beiden dreimal. Schon ihr erstes Treffen bereitete den Boden für das Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump.

Gespräche zu Nordkorea-Atomprogramm inzwischen festgefahren

Ein Jahr später sind die Gespräche über Nordkoreas Atomprogramm jedoch festgefahren. Hauptgrund dafür ist der gescheiterte Gipfel zwischen Trump und Kim in Hanoi. Moon, der das erste Treffen angebahnt hatte, stösst seitdem mit seinen diplomatischen Avancen in Richtung Norden auf taube Ohren.

Auf eine Einladung Südkoreas, den Jahrestag mit einer gemeinsamen Feier zu begehen, ging Nordkorea nicht ein. Stattdessen rief es den Süden zu grösseren Anstrengungen auf, um das Verhältnis zwischen den beiden Ländern zu verbessern.

In einer Erklärung hiess es, das «Ticken der Wiedervereinigungsuhr» habe durch das Treffen der beiden Männer 2018 wieder begonnen. Nun aber bremsten die USA eine weitere Annäherung aus. Die Erklärung wurde von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlicht.

Nordkorea schickt keine Vertreter mehr ans wöchentliche Treffen

In Südkorea schrieb die konservative Tageszeitung «Dong-A Ilbo», die Beziehungen zwischen den Ländern seien zu «alten Mustern» zurückgekehrt. Vor einem Jahr habe es noch so ausgesehen, als höre Kim den Worten Moons aufmerksam zu. Nun aber ignoriere er den Süden «unverhohlen», kommentierte das Blatt.

Die Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA stecken seit dem missglückten Gipfel von Hanoi in einer Sackgasse. Seitdem hat sich Nordkorea auch aus allen gemeinsamen Projekten mit Südkorea zurückgezogen. Das Land schickt keine Vertreter mehr zu den wöchentlichen Treffen ins gemeinsame Verbindungsbüro in Kaesong.

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