Am Sonntag kam es in Brasiliens Hauptstadt zu einem Sturm auf das Kongressgebäude durch Anhänger von Ex-Präsident Jair Bolsonaro.
Sturm Brasilia
Anhänger von Jair Bolsonaro nach dem Sturm auf dem Dach des Kongressgebäudes in Brasília. - Eraldo Peres/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Hundert Demonstranten stürmten das Kongressgebäude in der Hauptstadt Brasilia.
  • Es handelte sich um Anhänger des abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro.
  • Der rechtsextreme Politiker akzeptiert seine Wahlniederlage bis heute nicht.

Vor einer Woche wurde in Brasilien der neue linke Präsident Luiz Inacio Lula da Silva in sein Amt eingeführt. Am Sonntag stürmen Anhänger des abgewählten rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro das Kongressgelände in der Hauptstadt Brasilia.

Mehrere Hundert Demonstranten sind beteiligt. Die Polizei setzt Tränengas, Pfefferspray und Blendgranaten ein. Das reicht jedoch nicht aus, um die Menschenmasse zurückzudrängen. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtet das.

Mehrere Dutzend Menschen laufen die Rampe zum Gebäude hinauf, um das Dach des Gebäudes zu besetzen. Sie schlagen zudem die Scheiben der Fassade ein und dringen in die Eingangshalle vor.

Jair Bolsonaro gesteht seine Niederlage nicht ein

Bolsonaro
Bolsonaro hatte Beschwerde gegen das Wahlergebnis eingereicht. - Keystone

Der rechte Ex-Präsident Bolsonaro hatte seine Wahlniederlage nie ausdrücklich anerkannt. Radikale Anhänger hatten immer wieder gegen Lulas Sieg protestiert und zu einem Militärputsch aufgerufen.

Nach dem Sturm auf den Kongress ziehen die Menschen auch zum Obersten Gerichtshof. Sie hätten dort Scheiben eingeworfen und seien in die Lobby vorgedrungen, berichtet das Nachrichtenportal G1. Später ziehen sie demnach auch zum Regierungssitz Palácio do Planalto.

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Der neue Präsident Lula da Silva blickt nach dem Sturm auf den Regierungssitz auf eine zerstörte Scheibe. - Keystone

Sicherheitschef von Brasilia nach Sturm entlassen

Nach dem Angriff wird der Sicherheitschef der Hauptstadt Brasilia, Anderson Torres, entlassen. «Ich habe die Entlassung des Sicherheitsministers des Bundesdistrikts beschlossen. Gleichzeitig habe ich alle Sicherheitskräfte auf die Strasse geschickt, um die Verantwortlichen festzunehmen und zu bestrafen.» Das scheibt der Gouverneur des Bundesbezirks, Ibaneis Rocha, auf Twitter.

In dem Kongressgebäude befinden sich der Senat und das Abgeordnetenhaus. Die Bilder weckten Erinnerungen an den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.

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