SPD in Sachsen-Anhalt bestimmt erste Hälfte der neuen Doppelspitze
Einen Tag vor der Bundespartei hat die SPD in Sachsen-Anhalt die erste Hälfte ihrer neuen Doppelspitze bestimmt.

Das Wichtigste in Kürze
- Stichwahl um den «Männerposten» in der Doppelspitze erforderlich.
Im Wettstreit um den für Frauen reservierten Vorsitzendenposten setzte sich die 49-jährige Pfarrerin Juliane Kleemann aus Stendal mit sechs Stimmen Vorsprung gegen die Kommunalpolitikerin Katharina Zacharias durch, wie der Landesverband am Freitag mitteilte. Für den «Männerplatz» in der künftigen Doppelspitze ist eine Stichwahl erforderlich.
Für diesen Posten hatten drei SPD-Politiker kandidiert. In die Stichwahl Mitte Januar gehen nun der Landtagsabgeordnete Andreas Schmidt und der frühere Verbandsdirektor Jost Riecke. Schmidt erhielt in der Abstimmung 45,1 Prozent der Stimmen, Riecke erhielt 28,9 Prozent.
Von den rund 3540 Mitgliedern der Landes-SPD beteiligten sich nur 47,7 Prozent an der Abstimmung. Anders als in der Bundespartei hatten sich keine Teams beworben. Gewählt werden die beiden neuen Landesvorsitzenden Ende Januar auf einem Parteitag in Aschersleben.
Sachsen-Anhalt ist damit der erste SPD-Landesverband, der die Doppelspitze einführt. Der bisherige Landesvorsitzende Burkhard Lischka trat selbst nicht mehr an.
Die Bundes-SPD will am Samstag das Ergebnis der Stichwahl um den Parteivorsitz bekannt geben. In dieser zweiten Runde der Mitgliederbefragung treten die Parteilinken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans gegen Klara Geywitz und Olaf Scholz an. Formal gewählt wird die neue SPD-Doppelspitze kommende Woche auf einem Bundesparteitag.