Griechenland will den Verkauf von Rüstungsgütern in den östlichen Mittelmeerraum verhindern. Ein Affront gegen die Türkei?
Joe Biden (r), Präsident der USA, und Kyriakos Mitsotakis, Ministerpräsident von Griechenland, bei einem Empfang im East Room des Weissen Hauses.
Joe Biden (r), Präsident der USA, und Kyriakos Mitsotakis, Ministerpräsident von Griechenland, bei einem Empfang im East Room des Weissen Hauses. - Susan Walsh/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der griechische Premierminister Mitsotakis hatte letzte Woche Washington besucht.
  • Dabei hatte er den USA empfohlen, keine Rüstungsgüter in den Mittelmeerraum zu verkaufen.
  • Der türkische Präsident Erdogan hat nun seine Beziehungen zu Griechenland aufgekündigt.

Die griechische Regierung hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert. Dieser hat am Montag seine Beziehung zum griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis aufgekündigt. «Wir werden nicht mit ähnlichen Aussagen in solch eine Konfrontation einsteigen», teilte Regierungssprecher Giannis Oikonomou am Montagabend mit.

Derweil registriert Athen an den griechischen Grenzen erhöhte Flüchtlingszahlen. Ein Druckmittel, das Erdogan bereits 2020 am nordostgriechischen Grenzfluss Evros eingesetzt hatte.

Empörung in der Türkei über USA-Besuch von Mitsotakis

Erdogan hatte am Montag gesagt, Mitsotakis existiere für ihn nicht mehr. In der Türkei herrscht Empörung über einen Besuch des griechischen Premiers in Washington vergangene Woche. Dort hatte Mitsotakis dem US-Kongress empfohlen, keine Rüstungsgüter in den östlichen Mittelmeerraum zu verkaufen.

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Der türkische Präsident Erdogan war nicht erfreut über den USA-Besuch des griechischen Premierministers. - keystone

Gemeint war damit die Türkei, die sich um den Kauf von US-Kampfjets des Typs F-16 bemüht. Mitsotakis verwies dabei auf die jüngst immer häufigeren illegalen Überflüge türkischer Kampfjets über bewohntes griechisches Gebiet.

Seither registriert der griechische Grenzschutz einen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen. Allein am Montag versuchten laut Küstenwache knapp 600 Menschen, von der Türkei zu den griechischen Inseln der östlichen Ägäis überzusetzen. Auch am Grenzfluss Evros würden täglich bis zu 300 Menschen gehindert, nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen. Das sagte ein Grenzschützer am Dienstagmorgen dem Nachrichtensender Skai.

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