Prozess gegen mutmassliches IS-Mitglied in Stuttgart begonnen
Vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart hat am Donnerstag ein Prozess gegen ein mutmassliches Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen.

Das Wichtigste in Kürze
- 31-Jähriger soll Gefangene getötet haben - Anklage wegen Kriegsverbrechen.
Dem 31-jährigen Syrer wird unter anderem vorgeworfen, in seinem Heimatland 2014 gemeinsam mit anderen IS-Kämpfern einen der Gotteslästerung beschuldigten Gefangenen erschossen zu haben. Er ist daher eines Kriegsverbrechens angeklagt.
Dazu kommen diverse weitere Vorwürfe. So schloss er sich laut Anklage während des in Syrien tobenden Bürgerkriegs 2012 zunächst einer lokal agierenden Miliz an und tötete schon in dieser Zeit gemeinsam mit anderen Kämpfern einen Gefangenen. 2014 wechselte er zum IS, wo er unter anderem in einem Gefängnis der Dschihadisten eingesetzt war und bei Kontrollfahrten Menschen festnahm.
Zum Prozessauftakt am Donnerstag wurde nach Angaben eines Gerichtssprechers zunächst die Anklage verlesen. Für das Verfahren wurden zunächst Termine bis Januar angesetzt. Der Angeklagte war 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen.