Der Prozess um den mutmasslich islamistisch motivierten Mord an zwei skandinavischen Rucksacktouristinnen in Marokko ist am Donnerstag mit der Vernehmung weiterer Angeklagter fortgesetzt worden.
Marokko Norwegerinnen Ermordet
Blumen, Flaggen und Bilder der zwei ermordeten Skandinavierinnen werden in ihrem Gedenken in Marokko aufgestellt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Skandinavische Studentinnen waren beim Campen brutal ermordet worden.

Das Gericht musste noch sieben Angeklagte vernehmen, darunter einen 25-jährigen Hispano-Schweizer, der sich nach seinem Übertritt zum Islam in Marokko niederliess.

Die 24 Jahre alte dänische Studentin Luisa Vesterager Jespersen und ihre vier Jahre ältere norwegische Freundin Maren Ueland waren im Dezember beim Zelten im Atlas-Gebirge ermordet worden. In einem nach dem Mord verbreiteten Video hatten die mutmasslichen Täter dem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue geschworen. Ein weiteres Video zeigte die Enthauptung eines der beiden Opfer.

Angeklagt sind insgesamt 24 Verdächtige aus der radikalislamischen Szene, darunter die drei mutmasslich direkt an der Tat Beteiligten. Der Anwalt der Nebenkläger will die Todesstrafe für die Hauptverdächtigen beantragen - auch wenn diese in Marokko seit 1993 nicht mehr vollstreckt wird.

Nach Auffassung der Ermittler waren die Angeklagten von der IS-Ideologie inspiriert, hatten aber keinen Kontakt zu den Dschihadisten in Syrien oder dem Irak. Der IS selbst reklamierte die Tat nie für sich.

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