Pflegebedürftigkeit: Hunderttausende schränken für Familie Job ein
In Deutschland kümmern sich Hunderttausende Menschen um ihre Angehörigen. Die Pflegebedürftigkeit kostet.

Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Menschen kümmern sich als Hauptperson um die Angehörigen.
- Die Ausgaben für die Angehörigen-Pflege in Deutschland stieg 2020 um acht Prozent.
In Deutschland kümmern sich viele Menschen zu Hause als Hauptperson um pflegebedürftige Angehörige. Mehr als ein Drittel der Berufstätigen müssen ihre Erwerbstätigkeit deshalb stark einschränken oder ganz aufgeben.
Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage hervor, wie die «Augsburger Allgemeine» am Montag berichtete. Demnach konnten 37 Prozent der Betroffenen wegen der Pflegebedürftigkeit ihrer Angehörigen ihren Beruf nicht mehr uneingeschränkt fortführen. Mehr als jede achte Hauptpflegeperson kündigte den Job.
«Aufgrund der Übernahme von pflegerischen Aufgaben haben 13 Prozent die Erwerbstätigkeit vollständig aufgegeben. 24 Prozent haben die Erwerbstätigkeit eingeschränkt», zitierte die Zeitung aus der Regierungsantwort.
Pflegebedürftigkeit: Ausgaben steigen
Demnach sind hunderttausende Bundesbürger betroffen: Laut Bundesregierung gibt es allein über eine Million Erwerbsfähige, die Angehörige mit Pflegegrad zwei oder höher zu Hause versorgen.
Die Ausgaben für das Pflegegeld zur Angehörigen-Pflege stiegen allein im vergangenen Jahr um über acht Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. Die Zuschüsse zu Rentenversicherungsbeiträgen für pflegende Angehörige stiegen demnach um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.