Nach der Gesundheitsministerin hat nun auch Perus Aussenministerin Elizabeth Astete wegen eines Impf-Skandals ihren Rücktritt erklärt.
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Die frühzeitige Impfung mit dem chinesischen Sinopharm-Impfstoff hat die peruanische Aussenministerin Elizabeth Astete zum Rücktritt gezwungen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Martin Mejia
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Das Wichtigste in Kürze

  • Perus Aussenministerin Elizabeth Astete erklärt ihren Rücktritt.
  • Grund dafür ist ihre Impfung vor dem Start der nationalen Impf-Kampagne.
  • Auch der abgesetzte Ex-Präsident Martín Vizcarra ist vom Impf-Skandal betroffen.

Nach der Gesundheitsministerin hat nun auch Perus Aussenministerin Elizabeth Astete wegen eines Impf-Skandals ihren Rücktritt erklärt.

Es sei ein «schwerer Fehler» gewesen, sich bereits im Januar, vor dem Beginn der nationalen Impf-Kampagne, impfen zu lassen. Dies teilte sie in einer Erklärung beim Onlinedienst Twitter am Sonntag (Ortszeit) mit. Von dem Skandal ist auch der im November vergangenen Jahres abgesetzte ehemalige Präsident Martín Vizcarra betroffen.

Vizcarra soll Teil der Studie gewesen sein

Laut Berichten vom Donnerstag liess sich Vizcarra wenige Wochen vor seiner Amtsenthebung heimlich gegen das Coronavirus impfen. Der Ex-Präsident verteidigte die Impfung als mutige Entscheidung. Dies, weil er als einer von 12'000 Freiwilligen an einer klinischen Studie mit dem Vakzin von Sinopharm teilgenommen habe.

Peru Präsident Martin Vizcarra
Martín Vizcarra, Präsident von Peru, spricht vor dem Präsidentenpalast, nachdem er seines Amtes enthoben worden ist. - Keystone

Die für die Studie zuständige Universität in Lima teilte jedoch am Sonntag mit, Vizcarra sei nicht Teil der Studie gewesen.

Am Freitag trat wegen des Skandals die peruanische Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti zurück. Am Samstag übernahm Oscar Ugarte ihre Nachfolge. Er ist damit der fünfte Gesundheitsminister des Landes seit dem Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr.

Über 14'200 Personen in Behandlung

Peru hatte erst am vergangenen Dienstag begonnen, zunächst nur Gesundheitspersonal zu impfen. Zuvor waren vor einer Woche die ersten 300'000 Sinopharm-Dosen im Land eingetroffen.

Das peruanische Gesundheitssystem ist durch die Pandemie stark belastet. Mehr als 14'200 Menschen werden derzeit wegen einer Coronainfektion im Spital behandelt. Es fehlt an Sauerstoff für ihre Versorgung.

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