Gegen den ehemaligen Präsidenten von Peru, Pedro Pablo Kuczynski, ist wegen Korruptionsverdachts eine dreijährige Untersuchungshaft angeordnet worden.
Peru Pedro Pablo Kuczynski
Pedro Pablo Kuczynski (l), ehemaliger Präsident von Peru, kommt zu einer Gerichtsverhandlung zurück. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Pedro Pablo Kuczynski muss sich einer dreijährigen Untersuchungshaft unterziehen.
  • Der ehemalige Staatschef von Peru ist in einen Korruptionsskandal verwickelt.

Gegen den früheren Präsidenten von Peru, Pedro Pablo Kuczynski, ist wegen Korruptionsverdachts eine dreijährige Untersuchungshaft angeordnet worden. Gegen 80-Jährigen wird im Korruptionsskandal um Baukonzern Odebrecht ermittelt.

Richter Jorge Chávez Tamariz gab am Freitag einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltsschaft statt. Gegen Kuczynski wird im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht ermittelt. Dem 80-Jährigen wird in Peru Geldwäsche vorgeworfen. Kuczynski war im vergangenen Jahr im Zuge des Skandals zurückgetreten.

Gegen Kuczynski war bereits am 10. April eine zehntägige Untersuchungshaft verhängt worden. Derzeit befindet er sich nach einer Herz-Operation noch zur Behandlung im Krankenhaus. Kuczynskis Anwälte kündigten an, Einspruch gegen die Verlängerung der U-Haft einzulegen.

In den weitverzweigten Odebrecht-Skandal sind auch die früheren peruanischen Präsidenten Ollanta Humala (2011-2016) und Alejandro Toledo (2001-2006) verstrickt. Der ebenfalls beschuldigte Ex-Staatschef Alan García (2006-2011) hatte sich am Mittwoch kurz vor seiner geplanten Festnahme in den Kopf geschossen. Er erlag später seinen Verletzungen.

Der liberale Ex-Staatschef Kuczynski hatte lange Zeit Geschäfte mit dem Odebrecht-Konzern bestritten. 2017 gab er zu, Beratergelder von dem Bauriesen erhalten zu haben.

Die Korruptionsaffäre um Odebrecht erschüttert mehrere Staaten Lateinamerikas. Seit 2014 förderten die Ermittlungen nach und nach ein ausgeklügeltes System zur Zahlung von Schmiergeldern an Politiker, Parteien, Staatsbeamte und Manager zutage.

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