Der Oppositionskandidat Bobi Wine hat den Sieg bei der Präsidentschaftswahl in Uganda für sich beansprucht.
Präsident Museveni (l.) und sein Herausforderer Wine
Präsident Museveni (l.) und sein Herausforderer Wine - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wahlkommission bescheinigt hingegen Amtsinhaber Museveni deutlichen Vorsprung.

«Wir haben die Wahl mit Sicherheit gewonnen und wir haben sie mit grossem Vorsprung gewonnen», sagte Wine am Freitag. Erste Auszählungsergebnisse, denen zufolge Amtsinhaber Yoweri Museveni deutlich in Führung liegt, nannte er einen «Witz».

Die Wahlkommission erklärte, Museveni komme nach Auszählung von 13 Prozent der Stimmen auf 65 Prozent. Wine liegt demnach bei gut 27 Prozent. Der frühere Popsänger beklagte Unregelmässigkeiten bei der Wahl. Die Abstimmung am Donnerstag sei von «Betrug und Gewalt» überschattet worden, schrieb Wine im Onlinedienst Twitter. Er dankte den Wählern, die für eine Rekordbeteiligung gesorgt hätten.

Die Behörden in dem ostafrikanischen Land erklärten hingegen, die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen seien friedlich und ohne grössere Zwischenfälle verlaufen.

Der 38-jährige Wine will den seit 1986 amtierenden Museveni ablösen, der eine sechste Amtszeit anstrebt. Die Verkündung des Wahlergebnisses wird für Samstag erwartet. Während die Stimmen ausgezählt wurden, blieben die seit Mittwoch blockierten Internet-Verbindungen in Uganda ausgesetzt.

Während des Wahlkampf war es zu gewaltsamen Zusammenstössen gekommen. Bei Protesten gegen die Festnahme Wines im November wurden 54 Menschen getötet. Zudem wurden Journalisten angegriffen, die über Veranstaltungen der Opposition berichtet hatten. Regierungskritiker wurden eingesperrt.

Unter Berufung auf die Sicherheitsmassnahmen, die wegen der Corona-Pandemie nötig seien, hatten die Behörden zahlreiche Treffen der Opposition verboten. Museveni konnte hingegen als Präsident auf starke mediale Präsenz setzen.

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