Nordkorea verurteilt Nationalen US-Sicherheitsberater als «menschlichen Makel»
Kurz nach versöhnlichen Tönen von US-Präsident Donald Trump gegenüber Nordkorea hat das Land Trumps Nationalen Sicherheitsberater John Bolton verunglimpft.

Das Wichtigste in Kürze
- Pjöngjang: Bolton ist «strukturell gestört».
Bolton sei ein «menschlicher Makel», der verbannt werden müsse, erklärte ein Sprecher des nordkoreanischen Aussenministeriums am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.
Bolton hatte zuvor gesagt, die jüngsten Kurzstreckenraketentests Nordkoreas verletzten «zweifelsohne» UN-Resolutionen. Dennoch sei Washington weiterhin zu Gesprächen bereit.
Der nordkoreanische Aussenamtssprecher erklärte am Montag, Boltons Äusserungen seien «mehr als dumm». Pjöngjang habe UN-Verbote zu ballistischer Technologie niemals akzeptiert. Diese sprächen Nordkorea seine «Rechte als souveräner Staat» ab.
Zwar sprach er nicht explizit von Raketen, sagte aber, die jüngsten Abschüsse hätten sich nicht gegen Nachbarländer gerichtet und diese auch nicht bedroht. «Abschüsse mit ballistischer Technologie zu verbieten, kommt einer Anweisung gleich, unser Recht auf Selbstverteidigung aufzugeben.»
Bolton sei «kriegsbesessen», erklärte der Sprecher weiter. Er «flüstere» Trump «Krieg ein», sagte er mit Blick auf Washingtons Vorgehen im Nahen Osten und in Südamerika. Bolton sei «strukturell gestört» und wolle «Frieden und Sicherheit zerstören». «Ein solcher menschlicher Makel muss so schnell wie möglich weggehen», sagte der Sprecher.
Nur wenige Minuten zuvor hatte Trump bei einem Japanbesuch versöhnliche Töne gegenüber Nordkorea angeschlagen: Es gebe «grossen Respekt» zwischen den USA und Nordkorea, er gehe von «vielen guten Sachen» aus. Bereits am Sonntag hatte er betont, er habe weiter «Vertrauen» in Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Das Land habe «einige kleine Waffen» abgefeuert, was ihn aber nicht beunruhigt habe.
Nordkorea hatte Anfang Mai mit zwei Raketentests innerhalb einer Woche scharfe Kritik in weiten Teilen der internationalen Gemeinschaft ausgelöst. Experten gehen davon aus, dass Pjöngjang mit den Abschüssen Druck auf die USA in den festgefahrenen Gesprächen zum Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals ausüben möchte.