Neue Chefin des CDU-Wirtschaftsrats kritisiert Kurs ihrer Partei
Die neue Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats, Astrid Hamker, hat den Kurs ihrer eigenen Partei scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Hamker: «Die CDU hat ihren Markenkern verloren».
«Die CDU hat ihren Markenkern verloren», sagte die am Dienstag gewählte Verbandspräsidentin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Sie warnte ihre Partei davor, sich noch weiter von ihren Kernthemen zu entfernen: «Wir sollten jetzt nicht alle aktionistisch auf das Klimathema springen und eine Kopie der Grünen versuchen.»
Die Unternehmerin Hamker war am Dienstagvormittag als erste Frau an die Spitze des CDU-Wirtschaftsrats gewählt worden. Sie löste den bisherigen Vorsitzenden Werner Bahlsen ab. Zu ihrem Stellvertreter wurde der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz gewählt, der damit wieder ein Amt im unmittelbaren Umfeld der CDU übernimmt.
Hamker nannte als eines der CDU-Kernthemen die soziale Marktwirtschaft. «Auch Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit kommen aktuell nicht genügend vor», kritisierte sie in dem Interview. Schon der übereilte Atomausstieg sei «schwierig» gewesen.
Hamker betonte die wichtige Rolle des neuen Vizepräsidenten Merz: «Wir ergänzen uns gut», sagte Hamker. «Annegret Kramp-Karrenbauer tut gut daran, ihn einzubinden.»
Merz war Kramp-Karrenbauer im Dezember in einer Kampfkandidatur um den CDU-Parteivorsitz unterlegen. Zunächst hatte er sich nach der Niederlage nicht hinsichtlich eines künftigen Engagements in der Partei festgelegt. In den letzten Wochen trat er dann vereinzelt auf CDU-Wahlkampfveranstaltungen auf.