Inmitten der Ukraine-Krise verlässt Jens Stoltenberg die Nato und wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank.
Stoltenberg wird norwegischer Zentralbank-Chef
ARCHIV - 27.08.2020, Berlin: Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato, spricht auf einer Pressekonferenz. Die Nato muss inmitten der schweren Spannungen mit Russland einen Nachfolger für Generalsekretär Stoltenberg suchen, er wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jens Stoltenberg (62) war seit Oktober 2014 Generalsekretär der Nato.
  • Nun übernimmt er den Chefposten der norwegischen Zentralbank.

Die Nato muss inmitten der schweren Spannungen mit Russland einen Nachfolger für Generalsekretär Jens Stoltenberg suchen. Stoltenberg wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank, wie das norwegische Finanzministerium am Freitag in Oslo mitteilte.

Stoltenberg (62) hat das Amt seit Oktober 2014 inne. Davor war er bereits Regierungschef in seinem Heimatland gewesen.

Freundschaftsdienst?

Stoltenbergs Kandidatur für den Chefposten bei der Zentralbank war wegen seiner engen Freundschaft mit dem sozialdemokratischen Regierungschef Jonas Gahr Støhre umstritten. Als Nato-Generalsekretär ist er derzeit insbesondere mit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beschäftigt. Das westliche Militärbündnis aus 28 europäischen und zwei nordamerikanischen Staaten befürchtet, dass russische Truppen ins Nachbarland einmarschieren könnten.

Als Kandidatin für den Chefposten der Zentralbank war auch die bisherige Vizechefin Ida Wolden Bache im Gespräch. Wolden Bache übernimmt die Leitung nun vorübergehend zum 1. März. Stoltenberg tritt das neue Amt dann voraussichtlich Anfang Dezember an. Damit haben die Nato-Staaten noch etwas Zeit bis zur Entscheidung über seine Nachfolge.

Unterdessen unterstützte China Russlands Forderungen nach verbindlichen Sicherheitsgarantien im Konflikt mit dem Westen. Beide Länder verlangten am Freitag zudem ein Ende der Nato-Erweiterung nach Osten. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die zum Gipfeltreffen von Partei- und Staatschef Xi Jinping und Präsident Wladimir Putin in Peking vom Kreml veröffentlicht wurde. Beide Seiten zeigten sich «zutiefst besorgt» angesichts ernsthafter Herausforderungen für die internationale Sicherheit.

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