Israel soll in einem Luftangriff in Syrien einen iranischen General getötet haben. Nun hat Israel die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon gewarnt.
Israel Hisbollah
Rauch steigt nach israelischen Luftangriffen am Rande von Khiam, einer Stadt nahe der libanesisch-israelischen Grenze, auf. (Symbolbild) - keystone

Nach dem Tod eines iranischen Generals bei einem mutmasslich israelischen Luftangriff in Syrien hat Israel eine scharfe Warnung an die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon gerichtet. «Wir treffen die Hisbollah sehr hart – sie hat rund 150 Kämpfer verloren, ihre Infrastruktur ist beschädigt, sie wurde weit von der Grenze zurückgedrängt und die (israelische) Luftwaffe fliegt ungehindert über dem Libanon. Wir werden unsere Anstrengungen verstärken», sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am Montagabend.

Zuvor war das ranghohe Mitglied der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), General Sejed-Rasi Mussawi, bei einer Explosion in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden. Die Revolutionsgarden schworen Israel daraufhin Rache. «Das zionistische Regime (Israel) wird definitiv für den Märtyrertod unseres langjährigen Militärberaters bezahlen», hiess es auf dem IRGC-Webportal in einer Presseerklärung.

Israel attackiert regelmässig Ziele in Syrien, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Vom israelischen Militär hiess es am Montagabend, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte.

Hisbollah verurteilt Angriff scharf

Die Hisbollah im Libanon verurteilte den Angriff auf Mussawi scharf. «Wir betrachten dieses Attentat als eklatante und dreiste Aggression», teilte die Schiitenorganisation mit. Israel habe damit eine Grenze überschritten.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es fast täglich zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, grösseren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Die Hisbollah betont, sie wolle den Kampf der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas im Gazastreifen unterstützen.

Gallant betonte, Israel habe die Hisbollah nicht angegriffen. Die Schiitenmiliz nehme den Norden Israels trotzdem unter Beschuss. Nach israelischen Angaben mussten rund 80'000 Bewohner grenznaher israelischer Orte evakuiert werden. Gallant betonte, die Sicherheit Israelis im Norden werde wiederhergestellt werden. «Entweder durch eine Einigung oder durch militärische Mittel», sagte er. «Die Hisbollah schaut sich genau an, was im Gazastreifen passiert, und sie versteht sehr gut, dass wir das, was wir dort getan haben, auch in Beirut tun können», warnte Gallant.

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