Streitthemen zwischen Deutschland und Russland gibt es viele. Doch beim ersten Besuch von Bundesaussenminister Maas in Moskau geht es auch darum, Gemeinsamkeiten zu finden. In manchen Punkten könnte das gelingen.
Heiko Maas (links) und Sergej Lawrow demonstrieren Einigkeiten beim Treffen vom Donnerstag in Moskau.
Heiko Maas (links) und Sergej Lawrow demonstrieren Einigkeiten beim Treffen vom Donnerstag in Moskau. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Treffen des deutschen Aussenministers Heiko Maas mit Sergej Lawrow in Moskau brachte einiges in Bewegung.
  • Russland und Deutschland wollen sich für den Erhalt des Iran-Atomabkommens einsetzen.
  • Auch in der Ukraine-Krise wollen die beiden Minister wieder Gespräche aufnehmen.

Russland und Deutschland wollen sich gemeinsam für den Erhalt des Atomabkommens mit dem Iran einsetzen. «Es ist wichtig, dass alle Länder, die daran festhalten wollen, darüber Gespräche führen», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit Bundesaussenminister Heiko Maas am Donnerstag in Moskau. Russland halte trotz des Ausstiegs der USA an der Vereinbarung fest. Moskau wolle darüber auch mit Berlin in Kontakt bleiben.

Maas äusserte Hoffnung, dass Russland eine Vermittlerrolle einnehmen kann. Man müsse sehen, «inwieweit die russische Regierung auf den Iran einwirken kann», sagte er. Russland ist ein Verbündeter des Irans im Syrien-Krieg.

US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche trotz scharfer Kritik unter anderem aus Deutschland und Russland angekündigt, aus dem Atomabkommen mit dem Iran von 2015 auszusteigen und die Sanktionen gegen Teheran wieder hochzufahren. Berlin und Moskau zählen zu den sechs Unterzeichnerstaaten der Vereinbarung mit dem Iran.

Es regt sich was in der Ukraine-Krise

In der Ukraine-Krise deuteten die Minister leichte Bewegung an. Die Vierergespräche zwischen Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine über den Krieg im Donbass sollten wieder aufgenommen werden, sagten die beiden.

Das Verhältnis zwischen Moskau und Berlin ist nach dem Gift-Attentat auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in Grossbritannien und wegen der Syrien-Krise auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Auch der Ukraine-Krieg belastet weiter die Beziehungen.

Lawrow sagte nun aber am Donnerstag: «Ich habe im heutigen Gespräch keine Feindseligkeit gespürt.» Er betonte, es sei besser, den direkten Kontakt zu suchen, als über die Medien miteinander zu kommunizieren. «Es gab noch nie 100 Prozent Übereinstimmung», so Lawrow. Er wolle weiterhin konstruktiv mit Deutschland zusammenarbeiten.

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