Iran soll Uran auf über 4,5 Prozent anreichern

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Der Iran hat am Montag Uran auf über 4,5 Prozent angereichert und damit gegen das internationale Atomabkommen verstossen. Dies berichten iranische Medien.

Iran.
Wasseraufbereitungsanlage nahe Teheran. - ISNA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iran hat mit Urananreicherungen begonnen.
  • Dabei sei die durch das Abkommen erlaubte Schwelle überschritten worden.
  • Die internationale Politik reagiert empört.

Am Montagvormittag habe der Iran die Schwelle von 4,5 Prozent bei der Urananreicherung überschritten. Dies meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf die iranische Atomenergiebehörde. Gemäss dem Atomabkommen von 2015 darf der Iran Uran maximal auf 3,67 Prozent anreichern.

Iran
Das Standbild des TV-Senders IRIB zeigt drei Zentrifugen in der iranischen Atomanlage Natanz. Foto: Islamic Republic Iran Broadcasting/AP - dpa-infocom GmbH

Mit dem schrittweisen Rückzug aus dem Atomabkommen erhöht der Iran nun den Druck auf die Europäer. Anfang Juni überschritt der Iran zunächst die zulässige Menge gering angereicherten Urans.

Iran wird Anreicherungsgrad über erlaubtes Mass erhöhen

Am Sonntag bekräftigte er seinen Willen, den Anreicherungsgrad über das erlaubte Mass zu erhöhen. Die Europäer riefen den Iran zur Einhaltung des Atomabkommens auf und drohten mit Konsequenzen, wenn er nicht seine Verpflichtungen erfülle.

Die iranische Regierung warnte die Europäer am Montag vor einer Eskalation im Streit um das internationale Atomabkommen. Sollten gewisse Vertragsparteien «seltsame Schritte» ergreifen, werde der Iran «alle weiteren Etappen überspringen». Man werde direkt zur «letzten Etappe» übergehen, warnte der iranische Aussenamtssprecher Abbas Mussawi. Was dies bedeutet, führte er aber nicht aus.

EU ist «äusserst besorgt»

Die EU äusserte sich «äusserst besorgt» über Irans Ankündigungen zur Anreicherung von Uran. Die EU fordere den Iran «nachdrücklich» auf, «alle Aktivitäten zu stoppen und rückgängig zu machen.» Dies sagte eine Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini am Montag.

EU-Sondergipfel in Brüssel
Federica Mogherini, Aussenministerin der Europäischen Union, kommt zu einem EU-Gipfel an. - dpa

Für eine genaue Bewertung wolle sie aber noch einen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) abwarten. Die EU-Sprecherin sagte, Brüssel sei in Kontakt mit den anderen Partnern des Atomabkommens, um «über die nächsten Schritte» zu beraten.

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