Lula da Silva vergleicht Israels Militäreinsatz mit Hitlers Genozid.
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Luiz Inacio Lula da Silva, Präsident von Brasilien. (Archivbild) Foto: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/dpa - sda - Keystone/Agencia Brazil/Marcelo Camargo

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Israels Militäreinsatz im Gazastreifen mit dem von Adolf Hitler befohlenen Massenmord an den europäischen Juden verglichen. Israels Vorgehen komme einem Genozid an palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen gleich, sagte der 78-Jährige während eines Gipfeltreffens der Afrikanischen Union am Wochenende in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba. «Was im Gazastreifen mit dem palästinensischen Volk geschieht, hat es zu keinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte gegeben. Beziehungsweise hat es das schon gegeben: Als Hitler beschloss, die Juden zu töten», sagte Lula während einer Pressekonferenz.

Brasilien fordert schon seit einiger Zeit eine sofortige und dauerhafte Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. In vergangenen Wochen hat sich Lula zunehmend kritisch gegenüber Israel geäussert.

Konsequente Reaktion aus Israel

Israels Aussenministerium bestellte als Reaktion auf die Äusserungen von Lula da Silva den brasilianischen Botschafter ein. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Worte des brasilianischen Präsidenten als «schändlich und schwerwiegend». «Es handelt sich um eine Herabwürdigung der Bedeutung des Holocausts und einen Versuch, dem jüdischen Volk und dem Selbstverteidigungsrecht Israels zu schaden», teilte der Politiker über das Ministerpräsidentenamt mit. Mit dem Vergleich sei eine rote Linie überschritten worden.

Auslöser des Gaza-Krieges waren ein Terrorüberfall und ein Massaker der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023. Dabei wurden rund 1200 Menschen getötet und etwa 250 aus Israel entführt. Israel macht die Hamas für die Opfer und das Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen verantwortlich.

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