Wegen dem Ukraine-Krieg will Lettland den Wehrdienst wieder einführen. Ein entsprechender Vorschlag werde derzeit diskutiert, so Ministerpräsident Karins.
Krisjanis Karins
Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins. Foto: Francisco Seco/AP Pool/dpa - sda - Keystone/AP Pool/Francisco Seco
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Lettland könnte bald wieder ein Wehrdienst eingeführt werden.
  • Der Ministerpräsident erklärte, dass ein entsprechender Vorschlag derzeit diskutiert wird.
  • Grund dafür ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

In Lettland will die Regierung als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Wehrdienst wieder einführen. Die Koalition habe einen entsprechenden Vorschlag des Verteidigungsministeriums als Konzept gebilligt, teilte Ministerpräsident Krisjanis Karins nach einem Treffen der vier Bündnisparteien seiner Mitte-Rechts-Regierung am Mittwoch in Riga mit.

Inhaltlich müsse der Vorschlag aber noch diskutiert werden – so etwa in einer breiten öffentlichen Debatte. Auch das Parlament des baltischen EU- und Nato-Landes muss dem Vorhaben noch zustimmen.

Regierung will «Freiheit und Demokratie stärken»

«Wir müssen eine zahlenmässig grössere Streitmacht mit ausgebildeten Menschen haben. Das macht unser Land viel widerstandsfähiger und wird auch dazu beitragen, unsere Demokratie und unsere Freiheit zu stärken». Dies sagte Karins einem Rundfunkbericht zufolge.

Der Wehrdienst soll nach den in der vergangenen Woche vorgestellten Plänen des Verteidigungsministeriums von 2023 an schrittweise eingeführt werden - zunächst auf freiwilliger Basis, später dann in verpflichtender Form. Er soll für Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren gelten. Frauen können freiwillig die einjährige militärische Ausbildung absolvieren.

Lettland hat 2007 die Wehrpflicht abgeschafft und seine Streitkräfte zu einer Berufsarmee umgebaut, die von einem Freiwilligenarmee unterstützt wird. Der Baltenstaat grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus.

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