Lehrerverband warnt vor Folgen von Lockerungsplänen in Thüringen und Sachsen
Der Deutsche Lehrerverband hat vor den Folgen weitgehender Lockerungen von Corona-Schutzmassnahmen in Thüringen und Sachsen gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Schulen nicht zum «Experimentierfeld» machen - Kritik an Kurswechsel bei Corona.
Schulen dürften nicht «zum freien Experimentiergelände für den Umgang mit der Gesundheit von Schülern, Lehrern und Familienangehörigen werden», erklärte Präsident Heinz-Peter Meidinger am Montag. Alle wünschten sich «dringlichst» eine Rückkehr zum Normalbetrieb. Es bestehe jedoch eine Infektionsgefahr in grösseren Gruppen in geschlossenen Räumen.
Meidinger verwies in diesem Zusammenhang auf die Corona-Ausbrüche nach einer Feier in einem Restaurant in Niedersachsen und einem Gottesdienst in Frankfurt am Main. Die Ankündigung aus Thüringen und Sachsen, den Unterricht demnächst wieder ohne Abstandsregeln, Mundschutz und Unterteilung in kleine Lerngruppen zu organisieren, löse bei ihm deshalb «grösste Besorgnis» aus, erklärte er in Berlin.
Zuvor hatte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Wochenende angekündigt, die bisherigen Corona-Massnahmen in seinem Bundesland bald beenden zu wollen. Auch Sachsen denkt nach Angaben von Landessozialministerin Petra Köpping inzwischen über einen Wegfall genereller Beschränkungen und einen «Paradigmenwechsel» ab 6. Juni nach. In anderen Bundesländern und bei der Bundesregierung stossen die Bestrebungen der beiden Länder allerdings auf Skepsis.