US-Präsident Joe Biden und Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nehmen beide am Asean-Gipfel teil. Zu einem Treffen kommt es nicht – aber zu Vorwürfen.
Lawrow
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow (r) in Phnom Penh. - Heng Sinith/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lawrow wirft den USA beim Asean-Gipfel eine «inakzeptable Sprache» zum Thema Ukraine vor.
  • Sie wolle eine Vormachtstellung in der Asien-Pazifik-Region einnehmen.

Ein Treffen mit US-Vertretern gab es für Russlands Aussenminister beim Asean-Gipfel in Kambodscha nicht. Aber Sergej Lawrow wirft den USA eine «inakzeptable Sprache» zum Thema Ukraine vor.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den USA und der Nato vorgeworfen, eine Vormachtstellung in der Asien-Pazifik-Region einnehmen zu wollen, indem sie diese militarisierten. «Die USA und ihre Verbündeten sowie die Nato versuchen jetzt, diese Region zu schlucken», sagte Lawrow nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Rande des Gipfels der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean.

Lawrow reist zum G20-Gipfel weiter

Ziel sei die Militarisierung der Region, «mit dem offensichtlichen Fokus darauf, China und die russischen Interessen in der Region einzugrenzen», betonte er in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh. Eine gemeinsame Abschlusserklärung des Gipfels sei an Streitigkeiten um den Wortlaut zur Situation in der Ukraine gescheitert, sagte Lawrow weiter.

«Heute wurden keine kollektiven Entscheidungen getroffen, weil die USA und ihre westlichen Verbündeten auf einer absolut inakzeptablen Sprache in Bezug auf die Lage in und um die Ukraine bestanden haben.»

Lawrow reist vom Asean-Treffen zum Gipfel der Gruppe der grossen Wirtschaftsmächte (G20) auf der indonesischen Insel Bali weiter. Er vertritt dort Präsident Wladimir Putin, der seine Teilnahme abgesagt hatte. Dagegen will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videoansprache an das Treffen im Ferienort Nusa Dua richten. Beim Asean-Treffen in Kambodscha konnten sich die zehn Mitgliedsländer hingegen nicht auf eine Videoansprache Selenskyjs einigen.

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