Der US-Jurist Kenneth Starr ist gestorben. Bekannt war er vor allem für seine Rolle als Sonderermittler in der Affäre zwischen Bill Clinton und Monica Lewinsky.
Kenneth Starr
Kenneth Starr ist mit 76 Jahren gestorben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Alter von 76 Jahre ist der US-Jurist Kenneth Starr gestorben.
  • Seine Rolle als Sonderermittler im Clinton-Lewinsky-Skandal verschaffte ihm Bekanntheit.
  • Für sein Vorgehen damals wurde er kritisiert – in konservativen Kreisen war er angesehen.

Der für seine Rolle als Sonderermittler im Lewinsky-Skandal bekannte US-Jurist Kenneth Starr ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Dienstag mit 76 Jahren in Houston im US-Bundesstaat Texas. Grund für das Ableben waren Komplikationen infolge einer Operation.

Der frühere Richter leitete als Sonderermittler in den 90er-Jahren die Untersuchung dem damaligen Präsidenten Bill Clinton. Dieser hatte eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Clinton musste sich 1999 einem Impeachment-Prozess wegen Meineids und Justizbehinderung stellen, entging aber einer Amtsenthebung. Sein berüchtigter «Starr-Bericht», der das Verhältnis des Präsidenten mit Lewinsky dokumentierte, war mit intimen Details gespickt.

Kenneth Starr war selbst in Sex-Skandal verwickelt

Das Vorgehen von Kenneth Starr wurde damals viel kritisiert – doch in konservativen Kreisen ist der Jurist eine Legende. Am Dienstag als wurde er als «einen brillanten Anwalt, eine beeindruckende Führungspersönlichkeit und einen aufopfernden Patrioten» gepriesen. So äusserte sich der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell.

Der gottesfürchtige Jurist geriet 2015 als Präsident der baptistischen Privatuniversität Baylor im Bundesstaat Texas wegen eines Sexskandals in die Kritik. Ihm wurde damals vorgeworfen, nicht angemessen auf Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs durch Mitglieder der College-Football-Mannschaft reagiert zu haben. 2016 wurde er entlassen.

Kenneth Starr
Das Vorgehen von Kenneth Starr im Lewinsky-Fall wurde viel kritsiert. - Keystone

Im Januar 2020 verstärkte er im Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen US-Präsidenten Donald Trump dessen Anwaltsteam. Lewinsky kommentierte die Personalie damals im Kurzbotschaftendienst Twitter mit den Worten: «Heute ist eindeutig ein Tag von der Sorte: ‹Wollt ihr mich verarschen?›»

Lewinsky hatte dem Juristen vorgeworfen, sie dereinst terrorisiert zu haben. Am Dienstag schrieb sie bei Twitter, ihre Gefühle zu Kenneth Starr seien «kompliziert», aber wichtiger sei der Schmerz seiner Angehörigen.

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