In Kabul wurde ein bei chinesischen Geschäftsleuten beliebtes Hotel angegriffen. Drei Menschen starben dabei, 18 wurden verletzt.
Attentat kabul
Rauch steigt nach einer Explosion aus einem Hotelgebäude in Kabul, welches von mehreren Attentätern angegriffen wurde. Popal/XinHua/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hotel ist bei chinesischen Geschäftsleuten beliebt.
  • Bei einem Angriff auf ein Hotel starben 3 Menschen und 18 weitere wurden verletzt.
  • Das Hotel in Kabul ist bei chinesischen Geschäftsleuten sehr beliebt.

Am Montag kam es in der afghanischen Hauptstadt Kabul zu einem bewaffneten Angriff auf ein Hotel. Dieses ist speziell bei chinesischen Geschäftsleuten beliebt. Nach Angaben von Aktivisten wurden mindestens drei Menschen getötet und 18 weitere verletzt.

Es seien 21 Opfer eingeliefert worden, drei von ihnen seien bei der Ankunft tot gewesen. Dies teilte via Twitter die italienische Hilfsorganisation Emergency mit, die in Kabul ein Krankenhaus betreibt. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Die Attacke sei von «böswilligen Elementen» verübt worden, sagte ein Polizeisprecher. Drei Angreifer seien getötet worden und ein Verdächtiger sei festgenommen worden. Über dem mehrstöckigen Kabul Longan Hotel stieg Rauch auf, Sicherheitskräfte der in Afghanistan herrschenden Taliban riegelten den Ort ab. Zeugen berichteten von einer «sehr lauten Explosion» und anschliessend «vielen Schüssen».

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Taliban bewachen das Hotel in Kabul - keystone

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid teilte mit, alle Hotelgäste seien in Sicherheit gebracht worden, kein Ausländer sei getötet worden. «Nur zwei ausländische Gäste wurden verletzt, als sie aus einem oberen Stockwerk sprangen», erklärte der Sprecher auf Twitter.

Auf online verbreiteten Videos waren Menschen zu sehen, die aus den Fenstern der unteren Stockwerke des Gebäudes kletterten. In einem weiteren Video war zu sehen, wie Flammen aus einem anderen Teil des Gebäudes schlugen und dicke Rauchschwaden aufstiegen. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.

Taliban wollen Sicherheitslage verbessern

Seit der Rückkehr der radikalislamischen Taliban an die Macht besuchen viele chinesische Geschäftsleute Afghanistan. China teilt eine 76 Kilometer lange Grenze mit seinem Nachbarland. Peking anerkennt die Taliban-Regierung nicht offiziell. Dennoch hielt es seine Botschaft in Afghanistan auch nach deren Machtübernahme im August vergangenen Jahres offen.

Afghanistan
Das Hotel in Kabul wurde sichtlich beschädigt - keystone

Die Taliban haben seitdem die Verbesserung der Sicherheitslage zu einer ihrer Prioritäten erklärt. Dennoch haben die Anschläge in den vergangenen Monaten zugenommen, die oft die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert.

Kabul wird immer wieder von Anschlägen heimgesucht

Der IS ist wie die Taliban eine sunnitische Gruppierung, beide befinden sich aber in einer erbitterten Rivalität zueinander. Erst Anfang Dezember hatten mehrere mutmassliche Anschläge die afghanische Hauptstadt erschüttert.

Peking befürchtet seit langem, Afghanistan könne zu einem Sammelbecken für uigurische Separatisten in Chinas sensibler Grenzregion Xinjiang werden. Die Taliban haben China zugesichert, dass Afghanistan nicht als Stützpunkt für Kämpfer genutzt werde. Im Gegenzug hat China den Radikalislamisten wirtschaftliche Unterstützung und Investitionen für den Wiederaufbau Afghanistans angeboten.

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