Israels Präsident Jitzchak Herzog plädiert für neue Dialogwege mit den Palästinensern.
Staatspräsident von Israel
Jizchak Herzog, Israels Staatspräsident. (Archivbild) - Keystone

Israel muss nach Ansicht von Präsident Jitzchak Herzog hart an neuen Wegen für einen Dialog mit den Palästinensern arbeiten. «Die Israelis haben ihr Vertrauen in die Friedensprozesse verloren, weil sie sehen konnten, dass der Terror von unseren Nachbarn verherrlicht wird», sagte Herzog am Weltwirtschaftsforum in Davos. Länder, die eine Zweistaatenlösung fordern, müssen seiner Ansicht nach zunächst die Frage klären, wie Israels Sicherheit dabei gewährleistet werden kann.

Derzeit sei die Bereitschaft, über ein Friedensabkommen nachzudenken, in Israel gering, sagte Herzog weiter. «Um die Atmosphäre zu ändern, müssen wir die Geiseln zurückbekommen.» Der Präsident pochte in Davos zudem auf eine Umgestaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA).

Zukunftsvisionen und Herausforderungen

«Wir müssen sicherstellen, dass sie Terror nicht verherrlichen, dass sie ihren Kindern nicht beibringen, Juden und Israelis zu hassen», sagte er. Herzog gestand gleichzeitig ein: Israel müsse bereit sein, mit «potenziellen Partnern» zu verhandeln. Israelis und Palästinensern müsse eine bessere Zukunft geboten werden. «Die Menschen wollen zusammen und in Frieden leben.»

Eine Zweistaatenlösung wird seit Mitte der 1970er-Jahre angestrebt und gilt international als die Formel, mit der der Nahostkonflikt befriedet werden könnte. Grosse Hoffnung weckte die Unterzeichnung der Osloer Friedensabkommen 1993, auf Basis der Verträge wurde ein Jahr später auch die PA gegründet. Die islamistische Hamas torpediert den Friedensprozess seit damals mit blutigen Anschlägen auf Israelis. Die UN sehen aber auch die israelischen Siedlungen im Westjordanland als grosses Hindernis für eine Friedensregelung.

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