In Saudi-Arabien findet ein ausserordentliches Gipfeltreffen arabischer und anderer islamischer Staaten über den Gaza-Krieg statt.
Iranian President Ebrahim Raisi departs Tehran to visit Saudi Arabia
Auch Ibrahim Raisi reist an den Gipfel in Saudi-Arabien. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ibrahim Raisi will am ausserordentlichen Gipfel in Riad teilnehmen.
  • Er fordert eine umgehende Einstellung der Bombardierung Gazas.

Erstmals seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien reist der iranische Präsident Ibrahim Raisi in das Königreich. Anlass ist ein ausserordentliches Gipfeltreffen arabischer und anderer islamischer Staaten über den Gaza-Krieg an diesem Samstag in Riad.

Ursprünglich war ein Treffen der 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga geplant, doch wurde das Treffen zu einem Gipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) erweitert, einem Zusammenschluss von 57 muslimisch geprägten Staaten, dem die Länder der Arabischen Liga angehören. Raisi forderte vor seinem Abflug nach Riad am Samstag, dass die Bombardierung Gazas umgehend eingestellt und der Weg für humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung geöffnet werden müsse.

«Verbrechen gegen die Menschlichkeit»

«Was in Gaza derzeit passiert, ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ein Genozid», sagte er laut Nachrichtenagentur Irna am Flughafen in Teheran. «Wir erwarten beim OIC-Gipfel von der islamischen Welt eine klare praktische Entscheidung und keine verbalen Versprechen.»

Das sunnitische Saudi-Arabien und der mehrheitlich schiitische Iran unterhielten in den vergangenen sieben Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Während der diplomatischen Eiszeit trugen die beiden Staaten ihre Rivalität in diversen Konflikten in der Region aus – etwa in Syrien und im Jemen.

Der Iran hat seine uneingeschränkte Unterstützung für die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas mehrmals bekräftigt, eine direkte Verwicklung in dem Konflikt jedoch bislang vehement bestritten. Die Unterstützung für die Hamas im Iran hält sich jedoch in Grenzen. Viele Iraner sind der Auffassung, dass Raisi und seine Regierung sich angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage im Land mehr um das eigene Volk kümmern sollten.

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