Der Iran hofft nach der Wahl einer neuen Führungsspitze im Nachbarland Irak auf engere Beziehungen. Nach einem monatelangen Machtkampf war der kurdische Politiker Abdul Latif Raschid am Donnerstag zum neuen Präsidenten des Iraks gewählt worden.
Iraks neuer Präsident Abdel Latif Raschid (Foto vom 12. Oktober)
Iraks neuer Präsident Abdel Latif Raschid (Foto vom 12. Oktober) - IRAQI PARLIAMENT/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Er beauftragte den zum Iran-freundlichen Block gehörenden Mohammed Schia al-Sudani, eine neue Regierung zu bilden.

Darauf schrieb Irans Präsident Raisi laut Nachrichtenagentur IRNA am Freitag: «Wir hoffen, dass mit der neuen irakischen Regierung die Beziehungen zwischen Teheran und Bagdad sich noch weiter intensivieren und vertiefen werden.»

Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein 2003 durch eine von den USA geführte Militärkoalition werden die zentralen Ämter im Irak nach einem Proporz aufgeteilt, an dem alle wichtigen politischen Gruppen beteiligt sind. Der Präsident ist immer ein Kurde, der Premier ein Schiit und der Parlamentspräsident ein Sunnit. Kritiker sehen in diesem Verfahren jedoch einen Hauptgrund für die weit verbreitete Korruption. Viele Menschen im Irak haben das Vertrauen in die Führung verloren.

Der schiitische Geistliche Muktada al-Sadr, dessen Bewegung bei der Wahl im Oktober 2021 die meisten Sitze im Parlament gewonnen hatte, wollte eine Berufung des Iran-nahen Al-Sudani zum Regierungschef mit aller Macht verhindern. Er scheiterte aber, weil er keine Mehrheit im Parlament fand. Der Geistliche ordnete daraufhin zunächst den Rückzug aller seiner Abgeordneten aus dem Parlament an.

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