Integrationsbeauftragte will Kopftuchverbot an Schulen prüfen

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Deutschland,

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), hat die Prüfung eines Kopftuchverbots für Kinder an Schulen gefordert.

Schülerin mit Kopftuch
Schülerin mit Kopftuch - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland soll ein Kopftuchverbot in der Grundschule geprüft werden.
  • Dieser Meinung ist die Integrationsbeauftragte der deutschen Bundesregierung.
  • Auch bei der linken SPD findet diese Prüfung Anklang.

«Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd – das sehen auch die meisten Muslime so.» Das sagte die Integrationsauftragte der deutschen Bundesregierung, Widmann-Mauz der «Bild»-Zeitung vom Freitag.

Daher sollten alle Massnahmen, vom Elterngespräch bis zum Verbot, «geprüft und angegangen werden», fügte die CDU-Politikerin hinzu.

Österreich führte Kopftuchverbot ein

Das österreichische Parlament hatte am Mittwoch ein Kopftuchverbot für Grundschulkinder beschlossen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Leni Breymaier sagte, sie sei für ein Kopftuchverbot für Kinder.

«Das ist für mich keine religiöse, sondern eine gesellschaftliche Frage, eine Frage der Gleichstellung», so die Familienpolitikerin. «Darüber sollen Erwachsene selbst entscheiden.»

«Regilion frei ausüben»

Der familienpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Marcus Weinberg (CDU), sieht ein Kopftuchverbot nach österreichischem Vorbild hingegen kritisch. Ein pauschales Verbot wie in Österreich benachteilige alle Mädchen.

«Auch die, die sich freiwillig für das Tragen eines Kopftuches als Zeichen ihrer Religion entschieden haben», sagte Weinberg. Er verwies auf «das im Grundgesetz verankerte Recht, seine Religion frei ausüben zu können».

Lehrerverbands-Präsident dafür

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, würde ein Kopftuchverbot in Kindergärten und Schulen dagegen begrüssen.

«Kopftücher in der Schule sind integrationsfeindlich, weil sie bereits in Kindergärten und Grundschulen zur äusserlichen Abgrenzung beitragen», sagte Meidinger. Er vermute zudem, das von Eltern schon auf kleine Kinder Druck ausgeübt werde, ein Kopftuch zu tragen.

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